Ein Mann geht am Hauptbahnhof mit seinem Fahrrad zwischen der Werbung für das Deutschlandticket und einer Regionalbahn vorbei.
Weil viele Pendler das Deutschland-Ticket nutzen, ist das Interesse an Übergangstarifen zwischen Verbundräumen und Tickets im grenzüberschreitenden Verkehr gesunken. Nun reagiert der VVO darauf: streciht und erhöht manche Preise. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Regionalverkehr Vom Deutschlandticket verdrängt: Übergangstarife fallen in Sachsen weg

27. Juli 2024, 15:19 Uhr

Weil viele das Deutschlandticket in Sachsen nutzen, sind die Verkaufszahlen für einige Tarife im Regionalverkehr massiv gesunken. Darum streichen Verkehrsverbünde wie der VVO in Sachsen jetzt Angebote. Vom Wegfall betroffen sind Übergangstarife zwischen benachbarten Verbundräumen und das Azubi-Ticket.

Pendler und Ausflügler müssen sich ab 1. August auf Änderungen im Regionalverkehr einstellen. Wie der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) mitteilte, gibt es für Fahrten zwischen benachbarten Verbundräumen in Sachsen keine Übergangstarife mehr. Für gelegentliche Fahrten können demnach über Mobilitäts-Apps wie "Moovme" für Sachsen und Mitteldeutschland oder "HandyTicket Deutschland" durchgehende Tickets gekauft werden. Für Pendler könne sich der Kauf eines Deutschland-Tickets lohnen, hieß es.

Verkaufszahlen massiv gesunken

Dem VVO zufolge kauften die Fahrgäste nach der Einführung des 49 Euro teuren Deutschlandtickets im April 2023 nur noch selten die Übergangstarife. "So sank die Zahl der Fahrgäste, die ein Ticket für den Tarif zwischen VVO und dem Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) kauften, auf sechs Nutzer monatlich", sagte ein Sprecher. Vergelichbar geringe Zahlen gebe es beim Übergangstarif in den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) und dem RiO-Tarif zwischen Riesa und Oschatz. "Im gesamten letzten Quartal 2023 wurden noch zwölf Tickets im VVO-VMS-Tarif verkauft." Für das ebenfalls Ende Juli auslaufenden Azubiticket Sachsen sei die Zahl der Nutzenden um mehr als 70 Prozent auf knapp 2.700 gesunken.

Diese Übergangstarife entfallen ab 1. August im VVO

  • VVO-ZVON (Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien) auf den Strecken Dresden - Bautzen
  • VVO-MDV: derr RiO-Tarif zwischen Riesa und Oschatz
  • VVO-MDV: zwischen Meißen/Dresden und Döbeln über Nossen.

Eine Hand hält ein Deutschlandticket, im Hintergrund fährt eine Straßenbahn an einer Haltestelle
Allein beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) in Dresden wurden 155.000 Deutschland-Tickets im Monat ausgegeben (Stand: Frühjahr 2024). (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Arno Burgi / IMAGO/Gottfried Czepluch

Elbe-Labe-Ticket und Ausflüglerbusse teurer

Bestehen bleibt dagegen nach den VVO-Angaben das vor allem von Pendlern und Wanderern für Tagestouren genutzte grenzüberschreitende Elbe-Labe-Ticket nach Böhmen in Tschechien. Es werde aber ab 1. August teurer aufgrund gestiegener Kosten für Energie und Personal, hieß es. Teurer werden auch alle Tickets für grenzüberschreitende Bus-Touren der Linien 360 und 398 von Dresden über Altenberg nach Teplice. So steigt der Preis für das Elbe-Labe-Ticket:

  • Tageskarte: 25,70 Euro (bisher 24 Euro)
  • Familien-Tageskarte: 36,90 Euro (bisher 34,20 Euro)
  • Kleingruppenkarte: 53,70 Euro (bisher 50,10 Euro)

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 24. Juli 2024 | 13:30 Uhr

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