Ermittlungen Hitlergruß bei Party: Polizei ermittelt gegen eigenen Beamten

12. Juli 2024, 18:52 Uhr

Die Polizei in Dresden ermittelt gegen einen Kollegen in den eigenen Reihen. Wie die Behörde am Freitag mitteilte, wird gegen einen aktuell unbekannten Polizeibeamten wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Es seien Vorwürfe bekannt geworden, wonach der Polizist am Donnerstag bei einer gemeinsamen Feier mit Kollegen in zivil auf der Burg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz den Hitlergruß gezeigt haben soll.

Logo der sächsischen Polizei ist an einem Polizeiuniform angebracht.
Die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen den Polizisten wird ebenso geprüft wie disziplinarrechtliche Maßnahmen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Polizeipräsident: Ansehen der Polizei Schaden zugefügt

Die Gruppe soll in alkoholisiertem Zustand das Lied "L'Amour Toujours" von Gigi D’Agostino abgespielt und dazu getanzt haben. Dabei habe einer der Beamten den Gruß gezeigt. Die Polizeidirektion prüft neben der Eröffnung eines Strafverfahrens disziplinarrechtliche Maßnahmen.

Grund für den Aufenthalt der Beamten auf der Burg war laut Polizei eine dienstliche Teambuilding-Veranstaltung gewesen. Einige Polizisten hätten sich dann nach Dienstschluss entschieden, noch dort zu feiern und zu übernachten, teilte die Polizei auf Anfrage von MDR SACHSEN mit.

Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig erklärte, die anwesenden Beamten hätten mit ihren Verhalten dem Ansehen der Polizei Schaden zugefügt. "Sie haben vor allem Vertrauen verspielt, welches unabdingbar für unsere Rolle als Garant der Demokratie ist", teilte Rodig mit.

MDR (mst/sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 12. Juli 2024 | 20:00 Uhr

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