Ein Schild mit der Aufschrift "Wegen Corona-Lockdown geschlossen" vor einem Restaurant
Der Lockdown und die Corona-Pandemie haben vielen Unternhemen erhebliche finanzielle Probleme beschert. Sachsen hat bislang rund 220 Millionen Euro an Entschädigungen ausgezahlt. Bildrechte: imago images/ Sven Simon

Pandemie Corona-Hilfen: Sachsen zahlt mehr als 200 Millionen Euro aus

03. August 2023, 15:27 Uhr

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen und Selbständige finanziell schwer getroffen. Geschlossene Läden und Cafés oder abgesagte Auftritte haben große Lücken im Geldbeutel hinterlassen. Um die Verluste etwas abzufangen, hat die Landesregierung Hilfsgelder und Kredite ausgegeben. Während mittlerweile fast alle Anträge bearbeitet sind, prüft das Land auch die Rückzahlungen von Krediten.

Der Freistaat Sachsen hat seit Beginn der Corona-Pandemie rund 221 Millionen Euro Entschädigung ausgezahlt. Von 342.528 Anträgen auf Corona-Entschädigung seien bislang 300.973 bearbeitet worden, teilte die Landesdirektion am Donnerstag mit. Präsidentin Regina Kraushaar, sagte, damit seien fast 90 Prozent der eingegangenen Anträge bearbeitet und es sei ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Immer noch 100 neue Anträge am Tag

Obwohl in Sachsen bereits seit Februar dieses Jahres keine Quarantänepflicht mehr besteht, gehen Kraushaar zufolge im Durchschnitt immer noch 100 Anträge pro Tag ein. Die aktuell noch offenen Anträge sollen nach Eingangsdatum abgearbeitet werden. Menschen, die wegen ausstehender Entschädigungszahlungen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten könnten, haben laut Landesdirektion die Möglichkeit, eine beschleunigte Bearbeitung zu veranlassen.

Die meisten Anträge betreffen der Landesdirektion zufolge Entschädigungen wegen coronabedingter Quarantäne und zu rund zehn Prozent gehe es um Anträge zu Verdienstausfällen im Zusammenhang mit betreuungsbedürftigen Personen.

IHK Dresden: Hinweise der SAB auf falsche Verwendung der Mittel

Unterdessen steht die Prüfung der Sächsischen Aufbaubank (SAB), wer die bewilligten Corona-Soforthilfen zurückzahlen muss, nach Angaben der Bank ganz am Anfang. Dabei gehe es vor allem um zinslose Kredite und Bundeszuschüsse. Diese waren in der Pandemie dazu gedacht, Betriebskosten und andere laufende Ausgaben zu finanzieren.

Der Sprecher der IHK Dresden, Lars Fiehler, sagte MDR SACHSEN, stichprobenartige Überprüfungen der SAB würden darauf hindeuten, "dass rund die Hälfte der Soforthilfe-Empfänger tatsächlich geringere Liquiditätslücken hatten als zunächst erwartet bzw. die Mittel nicht regelkonform eingesetzt haben."

Handelskammer berät bei Rückzahlungsforderungen

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Handwerkskammer Dresden (HWK) beraten nach eigenen Angaben Unternehmen die von der Rückzahlung der Corona-Soforthilfen betroffen sind. Bislang hätten sich aber nur wenige Betroffene gemeldet, sagte der Geschäftsführer der HWK, Andreas Brzezinski, MDR SACHSEN.

Über die Größenordnungen der Beträge gibt es es aber laut IHK-Sprecher keine Informationen. "Von daher sind auch keine seriösen Aussagen möglich, ob und in welchem Umfang sich existenzgefährdende Situationen ergeben könnten", so die Handelskammer.

MDR (ben/kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 03. August 2023 | 10:30 Uhr

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