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Muhammad Qodir Madaliev hofft auf eine Lehrstelle in Sachsen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Nachwuchswerbung Azubi-Werbung: Junge Usbeken schnuppern in Werdau in sächsische Betriebe

08. November 2024, 13:14 Uhr

Der demografische Wandel bereitet der sächsischen Wirtschaft zunehmend Sorgen. Es fehlen Fachkräfte und Nachwuchs. Zumindest bei den Azubis könnten junge Leute aus Usbekistan für Entspannung sorgen. Das Interesse an einer Lehrstelle in Sachsen ist in dem zentralasiatischen Land groß, wie Schüler berichten, die gerade in Werdau zu Gast sind.

Seit dieser Woche sind zehn Schüler aus Usbekistan zu Gast beim Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft in Werdau. Ihnen werden Ausbildungsberufe im Metallbereich vorgestellt. Die Hoffnung des Branchenverbandes: Die Usbeken können helfen, den Fachkräftemangel zu lindern.

Deutsch beliebte Fremdsprache in Usbekistan

Klarer Pluspunkt für die junge Leute: Mit der deutschen Sprache haben sie kein Problem, denn Deutsch ist bei ihnen zweite Fremdsprache. Muhammad Qodir Madaliev, einer der Gäste, erklärt: "Seit drei Jahre lerne ich Deutsch." Der Einblick in die Unternehmen habe bei ihm einen sehr guten Eindruck hinterlassen. "Ich möchte in Deutschland, in Sachsen, im nächsten Jahr eine Ausbildung machen", wünscht sich der junge Mann. Mitschüler Abdughaffor Vahobov ist überzeugt, dass es in Sachsen "sehr viele gute Ausbilder" gibt. Er interessiert sich für eine Ausbildung im CNC-Bereich.

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Junge Leute aus Usbekistan sind auf Einladung der Wirtschaft aktuell in Sachsen zu Gast. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Seit drei Präsenz in Taschkent

Seit drei Jahren bemüht sich Sachsen um Berufsnachwuchs aus Usbekistan, gibt es eine sächsische Vertretung in der Hauptstadt Taschkent. Ab kommendem September könnten die 17-Jährigen, die jetzt zu Gast sind, die ersten Usbeken sein, die eine Metallerlehre im Freistaat beginnen. Vorher müssen sie noch einen Ausbildungsbetrieb finden, der einen Lehrvertrag anbietet.

Das Interesse der Betriebe sei da, heißt es im Bildungswerk. "Wir wollen Land und Leute vorstellen, wir wollen sagen, wo ist Sachsen und wie sind die Menschen in Sachsen", so der zuständige Fachleiter Jens Särchinger. "Umgekehrt wollen die Menschen in Sachsen wissen, wie sind die Usbeken." Persönliche Treffen helfen beim Kennenlernen. Zudem wollen die Wirtschaftsvertreter den Usbeken das Ausbildungssystem vorstellen sowie die sächsischen Betriebe animieren, direkt mit Usbeken Kontakt aufzunehmen.

40 Bewerbungen um zehn Lehrstellen

Das Interesse in Usbekistan an einer Lehre in Sachsen sei groß. 40 Jugendliche hätten sich auf die angebotenen zehn Ausbildungsplätze beworben. Sprachlehrer Oybek Jakubov sagt: "Es gibt eine große Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in Deutschland." An seiner Sprachschule kenne er hunderte Interessenten, die eine Ausbildung machen möchten.

In den nächsten Tagen bekommt die kleine Delegation noch mehr von Sachsen gezeigt. Sie probieren die Küche und dürfen bei Betrieben in die Produktion schauen.

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Abdughaffor Vahobov ist vor allem von den qualifizierten Ausbildern in Sachsen überzeugt und will selbst eine Lehre im Bereich CNC machen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Deutschland hat Migrationsabkommen mit Usbekistan

Usbekistan in eine ehemalige Sowjetrepublik in Zentralasien an der historischen Handelsroute der Seidenstraße. Bekannt sind die Städte Taschkent, Buchara und Samarkand, die auch bei kulturinteressierten Touristen beliebt sind. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat im September mit Usbekistan ein Migrationsabkommen unterzeichnet. Bei den Abkommen geht es immer um die Abschiebung von Personen ohne Bleiberecht und die Anwerbung von Fachkräften für den deutschen Arbeitsmarkt.

MDR (lam)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 08. November 2024 | 19:00 Uhr

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