Turnhalle in Plauen Mäuseplage verhindert Schulsport
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07. Januar 2025, 18:23 Uhr
Kleine Nager stellen die Stadt Plauen seit Wochen vor ein großes Problem. Trotz Fallen und Giftködern konnte das Mäuseproblem in einer städtischen Turnhalle nicht gelöst werden. Deshalb wurde die Halle gesperrt. Die Stadt sucht nun nach Wegen, das Problem möglichst schnell zu lösen.
Satte fünf Wochen knabbert die Stadt Plauen inzwischen an einer Mäuseplage in der Turnhalle im Plattenbaugebiet Chrieschwitzer Hang. Trotz intensiver Maßnahmen könne das derzeit gesperrte Gebäude noch nicht wieder geöffnet werden, sagt Stadtsprecherin Nadine Läster MDR SACHSEN: "Der aktuelle Stand ist so, dass leider immer noch Mäusespuren festgestellt werden. Wie viele Mäuse jetzt dort sind, können wir nicht genau sagen. Und deswegen gehen wir auf Nummer sicher und lassen die Halle weiterhin zu."
Kein Erfolg trotz Gift und Fallen
Man habe im gesamten Objekt Fallen aufgestellt und Giftköder ausgelegt. Außerdem wurden alle entdeckten Schlupflöcher ins Gebäude verstopft. Im Januar bleibe die Halle auf jeden Fall noch zu, heißt es aus der Stadt. Eine Nachricht, die bei Thilo Blei, Vorstand des Plauener Montessori Schulvereins für ein langes Gesicht sorgt. "Die Stadt hat uns zugesichert, dass sie was tut. Und wir haben eigentlich gehofft, dass wir die Halle jetzt im Januar wieder nutzen können."
Klassenzimmer als Notbehelf
Grund- und Oberschule sowie das Gymnasium des Montessori-Vereins sind Hauptnutzer der Turnhalle. Der Sportunterricht könne seit Ende November nur mit viel Improvisationskunst aufrechterhalten werden, sagt Sportlehrer André Auerswald: "Momentan sind wir gezwungen, viel rauszugehen. Wir haben einen Basketballplatz, wo wir bei Wind und Wetter derzeit den Unterricht durchführen." Der Sportunterricht wurde sogar schon in die Klassenzimmer verlegt: "Da haben wir Fitnessübungen oder Kraftkreise gemacht", sagt Auerswald. Auf Dauer sei das aber kein Zustand, findet der Sportlehrer. Auch der von der Stadt angebotene Wechsel in zwei andere städtische Turnhallen funktioniere leider nur in der Theorie: "In der Praxis sieht es so aus, dass natürlich die Hallen auch voll belegt sind von den Schulen selbst."
Ursache wahrscheinlich Fernwärmenetz
Schul-Vereinsvorstand Thilo Blei hofft auch, dass die Stadt die Mäuseplage so schnell wie möglich in den Griff bekommt. Im Gegensatz zur Verwaltung hat Blei sogar eine Vermutung, wie die Nager in die Turnhalle gekommen sein könnten: Über das Fernwärmenetz. "Der ganze Chrieschwitzer Hang ist eigentlich untertunnelt mit der Fernwärme. Und im Winter suchen sich die Mäuse natürlich schon Innenräume, wo es warm ist." So wie in den Fernwärmekanälen. Darüber seien die Mäuse in die Halle gelangt, glaubt er – und bisher dort geblieben.
Die Stadt bleibt optimistisch, das Problem zeitnah und endgültig lösen zu können. Wie es im Februar weitergeht, wenn sich die Mäuse doch nicht aus der Turnhalle vertreiben lassen, wollte die Verwaltung noch nicht sagen.
MDR (mwa)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 07. Januar 2025 | 16:30 Uhr