Demonstration
In Freiberg haben am Sonntagnachmittag Menschen für Weltoffenheit und gegen rechte Strömungen und Vorurteile demonstriert. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Versammlung Gute Stimmung bei Demo für Demokratie in Freiberg

10. März 2024, 22:17 Uhr

Die Dresdner Band Banda Comunale unterstützt in vielen sächsischen Städten Demonstrationen für Weltoffenheit. In Mittelsachsen sind die Menschen am Sonntag in zahlreichen Orten zu Demonstrationen für Weltoffenheit, Demokratie und Miteinander aufgerufen worden - so auch in Freiberg.

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Unter dem Motto "Demokratie hat ein Gesicht" sind in Freiberg am Sonntagnachmittag Reporterangaben zufolge zwischen 500 und 600 Menschen auf die Straße gegangen. Auch in Flöha und Waldheim gab es Demonstrationen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demonstrierten "für Weltoffenheit, Willkommenskultur und Integration" und gegen "Vorurteile und rechte Strömungen." Es gehe darum, die Stimme zu erheben und zu widersprechen, wo "viel zu lange geschwiegen wurde". Auch die Band Banda Comunale war vor Ort und unterstützte die Demokratie-Demo - unter anderem mit den Songs "Sweet Dreams" von Eurythmics und "Schrei nach Liebe" von der Band Die Ärzte.

Im Vorfeld hatten Landrat Dirk Neubauer (parteilos) und Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) einen Aufruf gestartet: Menschen zwischen Freiberg und Penig sollten am 10. März in ganz Mittelsachsen auf die Straße gehen, um ein Zeichen für Demokratie zu setzen. Wie die "Freie Presse" berichtete, wollte der Landkreis unter dem Motto "Demokratie hat ein Gesicht" zeigen, dass die Menschen der Region sich unterhaken und das Bild, das von Sachsen in den letzten Jahren entstanden ist, ein Stück weit korrigieren.

In Freiberg hatte daraufhin ein breites Bündnis aus Grünen, SPD, Diakonie, Freiberg grenzenlos, Freiberg für alle, junges Netzwerk, Kirchgemeinde und weiteren Initiativen den Aktionstag "Gesicht zeigen" zum Anlass genommen, die Demonstration zu organisieren. Auch Landrat Dirk Neubauer hat sich an der Organisation der Demo beteiligt, allerdings in seiner "Funktion als Mensch, nicht als Politiker", wie er dem MDR sagte.

Neubauer: "Nicht gegen etwas demonstrieren, sondern für etwas"

Bewusst wurden keine Persönlichkeiten aus der Politik für Redebeiträge eingeladen, sondern Menschen aus der Gesellschaft. Wie Dirk Neubauer dem MDR sagte, sei es Ziel der Demonstration, "nicht gegen etwas zu demonstrieren, sondern für etwas." Mit ihrem Redebeitrag ermutigte Mitorganisatorin Claudia ihre Zuhörerinnen und Zuhörer, wählen zu gehen. Sie betonte auch, wie wichtig es sei, mit den Menschen im eigenen sozialen Umfeld zu reden, sie zu bewegen, zu solchen Demos zu kommen und ein Zeichen für Demokratie zu setzen.

Superintendentin Hiltrud Anacker von der Domgemeinde Freiberg wünscht sich, dass die freiheitliche, demokratische Grundordnung sowie Respekt, Toleranz, Menschenrechte und Menschenwürde gewahrt werden.

MDR (kav/koh)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR AKTUELL | 10. März 2024 | 19:30 Uhr

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