Betrug vereitelt Sparkassen-Mitarbeiterinnen verhindern Enkeltricks in Chemnitz
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18. Juli 2024, 13:36 Uhr
Mitarbeiterinnen der Sparkasse Chemnitz haben innerhalb von 24 Stunden zwei Enkeltricks verhindert. Das teilte das Geldinstitut am Mittwoch mit. Demnach konnte eine 84 Jahre alte Frau am Mittwoch vor einem Schaden in Höhe von 90.000 Euro bewahrt werden. Bereits am Dienstag bewahrten Bankangestellte einen 83 Jahre alten Chemnitzer vor einem Schaden in Höhe von 30.000 Euro. In beiden Fällen wurden Servicemitarbeitende auf die Fälle aufmerksam.
Die Sparkasse erklärte, man schule die Mitarbeitenden regelmäßig. So könnten sie gezielt die Kundinnen und Kunden ansprechen, wenn die ungewöhnliche Geldgeschäfte mit hohen Summen abwickeln wollen.
Betrugversuche ähneln sich
Die Betrugsversuche ähnelten sich: "In beiden Fällen wurden Senioren angerufen. Ihnen wurde gesagt, dass ein Familienangehöriger einen Unfall verursacht habe und nur gegen Zahlung einer sehr hohen Kaution freikomme", erklärte Sparkassenvorstandschef Michael Kreuzkamp.
Beim Fall am Mittwoch wollte der Täter kein Bargeld. Er hatte die Seniorin zu einer Überweisung von 90.000 Euro gedrängt. Der Mitarbeiterin der Chemnitzer Sparkassenfiliale am Zöllnerplatz kamen die Zahlen auf dem Überweisungsträger seltsam vor. Sie sprach die verunsicherte Kundin in der Filiale an und konnte sich davon überzeugen, dass sie es mit einem Betrüger zu tun habe.
Ermittler begleiten Senior zur vermeintlichen Übergabe
Beim Fall am Dienstag gab der Senior an, er dürfe nicht über den Grund der hohen Bargeldabhebung sprechen. Nach MDR-Informationen wurden dem Mann statt Bargeld Papierbündel ausgehändigt. Zur Übergabe wurde er von Ermittlern begleitet, die einen 18 Jahre alten Tatverdächtigen festnahmen. Allerdings hatte der Senior den Betrügern bereits vor dieser Übergabe eine höhere Geldsumme ausgehändigt.
Die Polizei in Chemnitz bestätigte die beiden Betrugsfälle. Gegen den 18-Jährigen wurde laut Polizei Haftbefehlt erlassen. Sie verwies darauf, dass es am Dienstag mehrere Schockanrufe in Chemnitz und im Kreis Mittelsachsen gegeben hatte. "In den überwiegenden Fällen erkannten die Frauen und Männer den Betrug rechtzeitig und beendeten das Gespräch, noch bevor es zu einer Geldforderung kam oder ließen sich auf die Geldforderung nicht ein."
MDR (lam)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 17. Juli 2024 | 13:30 Uhr