Blick von einer Betonfläche auf ein Hochhaus und einen flacheren Neubau am Klinikum Chemnitz.
In dem Neubau (rechts im Bild) sind mehrere Kliniken des Klinikums Chemnitz und ein OP-Zentrum untergebracht. Bildrechte: Klinikum Chemnitz/Stella Volmer

Millioneninvestition Neuer Gebäudekomplex im Klinikum Chemnitz eingeweiht

06. August 2024, 19:57 Uhr

Rund 100 Millionen Euro hat der Neubau am Klinikum Chemnitz gekostet, zwei Drittel davon kamen von Bund und Land. In dem Gebäude werden vier Kliniken ein neues Domizil finden. Außerdem ist hier ein neues OP-Zentrum untergebracht. Zur Einweihung waren auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping angereist.

Das Klinikum Chemnitz hat am Dienstag an seinem Standort Flemmingstraße einen neuen Gebäudekomplex eingeweiht. Die Baukosten für das "Haus 9" beliefen sich nach Angaben des Klinikums auf etwa 100 Millionen Euro, zwei Drittel davon kamen von Bund und Land. Vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung vergingen fünf Jahre.

In dem Gebäude sind die Kliniken für Augenheilkunde, für HNO, Kopf- und Halschirurgie sowie Orthopädie untergebracht. Außerdem sind die Unfall- und Handchirurgie und das neue Operationszentrum im Haus angesiedelt worden. Dort sechs OP-Säle und ein Aufwachraum mit 22 Betten gebaut worden. Für kleine Eingriffe gibt es zusätzlich eine Kurzzeit-Chirurgie. Durch die Zusammenlegung der Kliniken sollen sich die Wege für Patienten und Mitarbeiter verkürzen.

Gesundheitsminister Lauterbach: Chemnitz ist gut aufgestellt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der sich in Chemnitz vor der Einweihung bereits über das sächsische Projekt "Gesundheitsregion Südwestsachsen" informiert hatte, sieht die Region Chemnitz mit Blick auf die anstehende Krankenhausreform gut aufgestellt. "Was hier gemacht wird, ist vorbildlich für ganz Deutschland", betonte er bei einem Besuch am Klinikum Chemnitz.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beim Besuch im Klinikum Chemnitz.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lobte das Projekt "Gesundheitsregion Südwestsachsen". Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

An dem Projekt beteiligen sich 19 Krankenhäuser der Region, um sich stärker zu vernetzen und enger zusammenzuarbeiten. Zugleich versprach Lauterbach, die besonderen Bedürfnisse der Ost-Bundesländer bei der Krankenhausreform zu berücksichtigen. Lauterbach betonte aber auch, dass kleinere Krankenhäuser ohne die geplante Reform keine Chance zum Überleben gehabt hätten.

Sozialministerin Köpping: Sächsische Krankenhäuser müssen erhalten bleiben

Die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) drängte darauf, die noch existierenden Krankenhäuser in Sachsen zu unterstützen. Die Zahl der Krankenhausstandorte habe sich bereits von einst mehr als 130 auf 76 verringert. Diese gelte es zu erhalten, betonte Köpping.

Petra Köpping (SPD), Sozialministerin von Sachsen, sitzt in der auswärtigen Kabinettssitzung im Horch-Museum.
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping fordert den Erhalt der verbliebenen 76 Krankenhausstandorte im Freistaat. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Kritik der sächsischen Apotheker

Begleitet wurde Lauterbachs Besuch in Chemnitz von scharfer Kritik von Seiten der sächsischen Apotheker. Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung sei dramatisch unterfinanziert, kritisierte der Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, Thomas Dittrich.

Eine Frau geht an einer geschlossenen Apotheke vorbei.
Allein im ersten Halbjahr 2024 wurden in Sachsen 17 Apotheken geschlossen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Gerten

Die Apotheken sähen sich einem enormen Anstieg der Ausgaben gegenüber - bei stagnierenden Honoraren. Viele Apotheken seien in wirtschaftlicher Schieflage. Im ersten Halbjahr hätten 17 weitere Apotheken in Sachsen geschlossen. Ihre Zahl liege inzwischen deutlich unter 900. 

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 MDR (tfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 06. August 2024 | 19:00 Uhr

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