Störungen und Verspätungen Strecke Leipzig - Chemnitz: VMS fordert mehr Züge und Personal
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10. Februar 2025, 15:34 Uhr
Die Bahnstrecke RE6 zwischen Leipzig und Chemnitz sorgt immer wieder für Frust bei Bahnreisenden und Pendlern. Sie ärgern sich über Verspätungen und Störungen. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen fordert nun von der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) schnelle Maßnahmen, um die Lage zu verbessern. Einfache, schnelle Lösungen gebe es wegen vielfältiger Probleme nicht, sagt die MRB. Das Bahnunternehmen spricht aber von ersten kleinen Erfolgen.
- Der Verkehrsverbund Mittelsachsen fordert von der Mitteldeutschen Regiobahn, mehr Züge anzuschaffen und Lokführer einzustellen.
- Die Mitteldeutschen Regiobahn spricht von einer Verbesserung der Pünktlichkeit und einer ausreichenden Anzahl von Lokführern.
- Ersatzzüge sollen künftig dafür sorgen, die störungsanfällige Strecke weiter zu entlasten.
Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) hat die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) schriftlich aufgefordert, den Verkehr auf der Strecke Chemnitz - Leipzig schnell und dauerhaft zu stabilisieren. Das bestätigte ein Sprecher des VMS dem MDR. Hintergrund sind demnach anhaltende Probleme auf der Strecke.
Die VMS hat nach eigenen Angaben zwei Vorschläge zur Stabilisierung der Zugstrecke. Die MRB soll demnach weitere Loks anmieten und Lokführer externer Firmen einstellen. Personalmangel und technische Probleme führten auf der Strecke zu Zugausfällen und Verspätungen. Bereits Anfang Januar gab es ein Krisengespräch. Wesentliche Verbesserungen blieben laut VMS trotz festgelegter Maßnahmen aus.
MRB: Pünktlichkeit hat sich bereits verbessert
Die MRB stellt das auf Anfrage von MDR SACHSEN anders dar. So habe das Unternehmen die Pünktlichkeit der Züge erhöht und fahrzeugbedingte Störungen reduziert. Auf welche Maßnahmen das konkret zurückzuführen ist, könne nicht genau gesagt werden. Aber es seien in den vergangenen Wochen technische Störungen behoben und Mitarbeiter in Schulungen sensibilisiert werden, hieß es.
Ersatzzüge sollen für Verbesserung sorgen
Aus Sicht der MRB ist es nicht die Frage der Züge, sondern die Verlässlichkeit dieser. In diesem Zusammenhang gebe es Probleme durch die Lieferverzögerungen von Akkutriebzügen von Alstom. Der Hersteller Alstom will die Züge verspätet im Sommer 2025 ausliefern.
Laut Alstom könnten die Elektrozüge nach den den vorgeschriebenen Probefahrten ab Dezember 2025 rollen. Zur Verbesserung sollen laut MRB auf der Strecke Ersatzfahrzeuge des Typs Lint sorgen. Wann diese einsatzfähig sind, sei aktuell noch unklar.
Lokführer ausreichend vorhanden
Auch die Anzahl der Lokführer ist nach MRB-Angaben nicht das entscheidendste Problem. Dazu heißt es: "Grundsätzlich verfügt die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) über eine ausreichende Anzahl an Lokführern, um den regulären Betrieb aufrechtzuerhalten." Lokführer externer Unternehmen würden bereits nach Bedarf eingesetzt.
Störungsanfällig: Nur eingleisig befahrbar
Die MRB verweist zudem auf grundsätzliche Probleme durch die eingleisige Strecke. "Störungen, sei es durch Fahrzeugausfälle, Behinderungen auf den Gleisen oder betriebliche Verzögerungen, potenzieren sich auf dieser Strecke besonders stark", teilt die MRB mit.
Störungen, sei es durch Fahrzeugausfälle, Behinderungen auf den Gleisen oder betriebliche Verzögerungen, potenzieren sich auf dieser Strecke besonders stark.
Zugstrecke soll zweigleisig werden
Die Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz soll künftig zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Der Ausbau beginnt mit dem 44 Kilometer langen Nordabschnitt zwischen Bad Lausick und Geithain. Die Planungen würden derzeit vorbereitet.
MDR (phb/cgü)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. Februar 2025 | 06:30 Uhr