Politik CDU Sachsen kürt Kretschmer zum Spitzenkandidaten für Landtagswahl
Hauptinhalt
20. Januar 2024, 13:37 Uhr
In Sachsen stellen CDU, SPD und FDP haben am Samstag die personellen Weichen für das Wahljahr 2024 gestellt. Bei der CDU ging es dabei in Dresden um die Wahllisten für die Landtags- und die Europawahl.
Ministerpräsident und CDU-Landeschef Michael Kretschmer ist Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Sachsen am 1. September. Kretschmer wurde am Sonnabend auf einer Vertreterversammlung seiner Partei in Dresden mit 94,8 Prozent der Stimmen wie erwartet auf Platz 1 der Landesliste gewählt. Kretschmer sprach vor den knapp 200 Delegierten von einem "tollen Signal".
Ich bin mir sicher, wir werden stärkste Kraft.
Kretschmer gibt sich optimistisch
In einer Ansprache schwor Kretschmer die Delegierten auf den Wahlkampf ein. Er sprach von einer Richtungsentscheidung. "Es geht bei dieser Wahl um viel", sagte er. Kretschmer sprach sich erneut gegen eine Minderheitsregierung aus und zeigte sich optimistisch: "Ich bin mir sicher, wir werden stärkste Kraft."
Weitere Listenplätze
Auf die ersten sechs Plätze der Liste wurden Kulturministerin Barbara Klepsch, Generalsekretär Alexander Dierks, die Abgeordnete Susan Leithoff, Fraktionschef Christian Hartmann und die Abgeordnete Ines Saborowski gewählt. Um Platz 14 gab es die erste Kampfkandidatur. Die vom Landesvorstand auf für diesen Platz nominierte Elaine Jentsch konnte sich gegen Herausforderer Ronald Pohle durchsetzen.
Sieger bei letzter Landtagswahl
Die sächsische CDU war bei der Landtagswahl 2019 mit 32,1 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. Seither bildet sie eine Koalition mit den Grünen und der SPD, die damals auf 8,6 beziehungsweise 7,7 Prozent der Zweitstimmen kamen. In Umfragen reicht es derzeit nicht für eine Fortsetzung dieses Bündnisses. Zuletzt lag die CDU in Umfragen hinter der AfD oder gleichauf mit ihr.
Was ist eine Wahlliste? Nach der Wahl wird über die Zahl der Zweitstimmen ermittelt, wie viele Abgeordnete einer Partei im Parlament vertreten sind. Die Wähler sollen aber schon bei der Abstimmung wissen, wen die Partei ins Parlament schicken wird. Deswegen legt in Deutschland jede Partei vor der Bundestagswahl und vor Landtagswahlen in einer Liste fest, wer für diese Partei nach der Wahl im Parlament als Abgeordneter arbeiten soll. Diese Parteiliste benennt in einer festgelegten Reihenfolge die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich um einen Sitz im Parlament bewerben. Bundeszentrale für politische Bildung
Auch Europakandidat steht fest
Unterdessen geht Staatskanzleichef Oliver Schenk für die sächsische CDU zur Europawahl am 9. Juni als Spitzenkandidat ins Rennen. Schenk erhielt am Sonnabend 87,9 Prozent der Stimmen der Delegierten. Die EU garantiere seit Jahrzehnten, Frieden, Freiheit und Wohlstand, sagte Schenk in seiner Ansprache. Heute gebe es in Deutschland Kräfte, die diese Errungenschaften preisgeben und die Gesellschaft spalten wollten. "Es geht um die Frage, ob Europa auch für unsere Kinder und Enkelkinder ein wettbewerbsfähiger Kontinent mit einer lebendigen und überzeugenden Demokratie bleibt" sagte Schenk.
Außer Schenk wurden Agata Reichel-Tomczak, Andreas Nowak, Lutz Kowalzick und Helmut Goltz auf die Liste zur Europawahl gewählt.
MDR (ben/cst)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 20. Januar 2024 | 11:00 Uhr