Pflegefachkraft und Bewohnerin in einem Pflegeheim
Ab Oktober kann man Pflegewissenschaften an der Hochschule Görlitz/Zittau studieren und erhält parallel zum Bachelor-Abschluss die staatliche Berufszulassung als Pflegefachkraft. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene

Fachkräftemangel Neuer Pflege-Studiengang ab Oktober an der Hochschule Zittau/Görlitz

08. September 2024, 06:00 Uhr

Wer in der Pflege arbeitet, ist bei Arbeitgebern heiß begehrt. Gleichzeitig mangelt es an ausreichend Pflegefachkräften. Ein neuer Studiengang an der Hochschule Zittau/Görlitz soll das ändern und zeigen, was alles in der Pflege möglich ist. Im Oktober soll der duale Studiengang "Angewandte Pflegewissenschaften" in Görlitz starten.

Die Hochschule Zittau/Görlitz startet ab Oktober den dualen Studiengang "Angewandte Pflegewissenschaften" in Görlitz. Studiengangsleiter Martin Knoll sagte MDR SACHSEN, die Hochschule habe dafür nahezu alle pflegerelevanten Einrichtungen im Landkreis Görlitz und zwei große Praxispartner im Landkreis Bautzen gewinnen können. Das Angebot sei notwendig, um den steigenden Bedarf an Pflege zu decken: "Der Standort Görlitz hat perspektivisch den höchsten Altersgrad", erläuterte Knoll mit Verweis auf Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen.

Zwei sich haltende Hände.
Die Arbeit mit Menschen muss Freude machen, um das Studium erfolgreich absolvieren zu können, sagt Studiengangsleiter Knoll. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

BA-Abschluss, Berufszulassung und Geld vom Arbeitgeber

Eine weitere Besonderheit des Studiengangs sei der Erwerb von zwei Abschlüssen, dem sogenannten Bachelor of Science in Pflegewissenschaften und die staatliche Berufszulassung als Pflegefachkraft. "Ein duales Studium umfasst neben dem Bereich der Hochschule, die Ausbildung im Labor und eben auch sehr große Praxisanteile", sagte Knoll. Die Studierenden benötigen und erhalten einen Arbeitsvertrag bei einem der Kooperationspartner. "Hintergrund ist, dass sie darüber bezahlt werden für das Studium. Das ist etwas Neues, was wir bisher nicht kannten in Deutschland", so Knoll weiter. Das Gehalt liege - je nach Tarifvertrag - bei 1.000 Euro zu Studienbeginn und etwa 1.500 Euro bei Studienende.

Nele Philipp betrachtet im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Wohnheim für Menschen mit Behinderung "Haus Mecklenburg" des Diakoniewerks Neues Ufer gGmbH
Der Pflegeberuf umfasst neben der Tätigkeit mit älteren Menschen auch die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa | Jens Büttner

Pflegeberuf bietet viele Möglichkeiten

"Pflege ist heute ein hochprofessioneller Beruf, der sehr fundiertes Wissen erfordert", berichtete Knoll weiter. Er biete immer mehr Möglichkeiten und neue Berufszweige kämen dazu. Der Gesetzgeber schaffe gerade die Möglichkeit durch die Heilkunde. Das gehe über die eigenständige Anamnese, Diagnostik von bestimmten Erkrankungen bis hin zu Rezeptvergabe von Medikamenten, was bis jetzt allein ärztliche Aufgaben gewesen waren, so Knoll.

MDR (vis, pwo, sme)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 05. September 2024 | 16:30 Uhr

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