Straßgräbchen Dorf in der Lausitz zieht Sachsens größte Investitionen an
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24. Januar 2025, 14:33 Uhr
"Kinder sind im Ortsteil Straßgräbchen herzlich willkommen", wirbt Bernsdorf auf seiner Internetseite. Die Stadt zählt zu den schrumpfenden und alternden Orten in Sachsen. Trotzdem geben sich Firmen in einem Ortsteil die Klinke in die Hand und stecken viele Millionen in ihre Ansiedlung. Bürgermeister Harry Habel hat MDR SACHSEN das Erfolgsrezept verraten und seinen noch unerfüllten Wunsch.
In Straßgräbchen, einem Ortsteil von Bernsdorf, ist am Donnerstag der erste Spatenstich für einen neuen Gewerbepark gesetzt worden. 18,4 Millionen Euro kostet die Erschließung für den Industriestandort. 15,3 Millionen davon fließen aus Fördermitteln des Bundes für die Strukturentwicklung der Kohleregionen.
Als größtes Unternehmen wird sich in Straßgräbchen ein Wärmepumpenhersteller aus Österreich ansiedeln. Die Firma aus Tirol will laut Gemeinde 600 Arbeitsplätze schaffen. Als Mittelpunkt ihrer Investitionen hat der Geschäftsführer der Pletzer Gruppe, Manfred Pletzer, Straßgräbchen bezeichnet.
Japaner siedelten sich zuerst an
Und die Tiroler sind in Straßgräbchen nicht die ersten Großinvestoren. Bereits vor mehr als 25 Jahren hatte das japanische Unternehmen Autozulieferer TD Deutsche Klimakompressor (TDDK) das Dorf für sich entdeckt. Seit dem Jahr 2000 fertigt TDDK Auto-Klimaanlagen. Nun baut das Unternehmen dort eine 20.000- Quadratmeter große neue Halle für 90 Millionen Euro.
Ort will junge Leute zurück holen
Mit nunmehr fast 100 Millionen Euro ziehe das Dorf damit aktuell die größte Investition im Freistaat an, hieß es beim Spatenstich. Dass so viel Geld ausgerechnet ins 600-Seelen-Örtchen Straßgräbchen fließt, ist für den Bürgermeister der Gemeinde nur zu verständlich. "Wer einmal hier war, geht nicht mehr weg", sagte Harry Habel (CDU) MDR SACHSEN.
"Wir bieten Arbeitsplätze und vieles andere. Wir wollen auch die jungen Leute halten und zurückholen." Das könne nur gelingen mit attraktiven Arbeitsplätzen. Der Spatenstich, bei dem auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) mittat, sei dafür ein Meilenstein.
Wer einmal hier war, geht nicht mehr weg.
Wer auch in Straßgräbchen investieren will, sollte sich echt beeilen: Laut Gemeinde sind noch sechs von 36 Hektar Fläche frei.
MDR (wim/mak/msk/Robert Mönch)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 24. Januar 2025 | 19:00 Uhr