Statistisches Landesamt Mindestlohn lässt offenbar Niedriglohnsektor in Sachsen schrumpfen
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11. Juli 2023, 20:10 Uhr
Mit der Erhöhung des Mindestlohns im Herbst vergangenen Jahres ist der Niedriglohnsektor in Sachsen deutlich geschrumpft. Wie das Statistische Landesamt in Kamenz am Dienstag mitteilte, arbeitete knapp jeder sechste abhängig Beschäftigte (17 Prozent) in Sachsen im Oktober 2022 im Niedriglohnsektor.
Ein halbes Jahr zuvor haben noch 24 Prozent in niedrig entlohnten Jobs gearbeitet. Hierunter fallen alle Beschäftigungsverhältnisse, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren bundesweiten Stundenverdienstes entlohnt werden. Damit wurden laut Statistikamt im Oktober rund 290.000 Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle von 12,76 Euro brutto je Stunde entlohnt.
Weitere Erhöhung für 2024 geplant
Der gesetzliche Mindestlohn war im vergangenen Oktober von 10,45 Euro pro Stunde auf 12 Euro angehoben worden. Für nächstes Jahr hat sich die Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern auf eine weitere Erhöhung auf 12,41 Euro verständigt.
Seit Einführung des Mindestlohns 2015 habe sich für viele Menschen in Sachsen auf dem Gehaltszettel spürbar etwas verbessert, sagte Arbeitsminister Martin Dulig. Jetzt aber fräßen die steigenden Preise die höheren Löhne auf. Die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12,41 Euro reiche daher nicht aus. Der Mindestlohn müsse stärker steigen, forderte der SPD-Politiker.
MDR (ama)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 11. Juli 2023 | 14:00 Uhr