Freigabe verschoben Knappensee bei Hoyerswerda bis 2030 gesperrt
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21. April 2024, 18:56 Uhr
Die Sanierung des Knappensees bei Hoyerswerda dauert immer länger. Nachdem zuletzt die Eröffnung für 2028 geplant war, soll sie sich nun erneut verschieben, bis Ende des Jahrzehnts. Die Kosten für die Sanierung des einst beliebten Badesees in der Lausitz liegen inzwischen bei 165 Millionen Euro.
Der Knappensee bei Hoyerswerda wird wegen der Sanierung noch mindestens bis 2030 gesperrt sein. Das erklärte ein Vertreter des Bergbausanierers LMBV auf der jüngsten Stadtratssitzung in Wittichenau. Im Jahr 2028 soll laut Oberbergamt geprüft werden, ob zumindest Teilbereiche freigegeben werden könnten. "Wir müssen die Gefahrenlage bewerten. Die Sachverständigen geben ihre Einschätzung", erklärte der Referent für Braunkohlenbergbau beim Sächsischen Oberbergamt in Wittichenau, Felix Heinrich. Zuletzt war eine Eröffnung 2028 angekündigt.
Rutschungskessel im Osten wird saniert
Nachdem einige Bereiche wie Nord, Südwest und Süd bereits fertig saniert seien, liege der Schwerpunkt jetzt auf der Sanierung des Rutschungskessels im Osten. Er soll vom kommenden Jahr an per Rütteldruckverdichtung saniert werden. Dafür werden fünf Jahre bis 2030 veranschlagt.
Fazit ist: der Knappensee muss noch einige Jahre gesperrt bleiben. Es geht um Gefahrenabwehr. Es ist ein fortlaufender Prozess der Prüfung und der schrittweisen Freigabe.
Derzeit realisiert die LMBV die sogenannte Vorschüttung. "Wir lassen dazu die Abbruchkanten anschütten, damit es bei der Sanierung nicht zu Verspülungen und Abbrüchen kommt", sagte der Abteilungsleiter der LMBV für den Bereich Projektmanagement Ostsachsen, Karsten Handro. Insgesamt kostet die Sanierung des Knappensees 165 Millionen Euro. "Das zeigt, wie wichtig uns die Gefahrenabwehr ist", so Felix Heinrich. "Es geht um die künftige sichere Nutzung des Knappensees."
Verwundert über die längere Sperrung ist Marlen Gläßer vom Groß Särchener "Sunshine-Park", der direkt an dem See liegt und aus Gaststätte, Minigolf, Freiluftschach und Campingplatz besteht. "Im November vergangenen Jahres waren Oberbergamt und LMBV im Gemeinderat in Lohsa. Damals war von einer längeren Sperrung noch nicht die Rede", sagt Gläßer. Sie ärgere sich über die mangelnde Transparenz. "Bei mir steht seit Freitag das Telefon nicht mehr still. Aber ich konnte dazu nichts sagen, weil uns niemand informiert hat." Wichtig ist es Gläßer zu betonen, dass ihr "Sunshine-Park" trotzdem offen sei und von den Menschen angenommen werde.
Bei mir steht seit Freitag das Telefon nicht mehr still. Aber ich konnte dazu nichts sagen, weil uns niemand informiert hat.
"Wir haben schon recht guten Zulauf, weil man von unserem Biergarten aus den See gut überblicken kann, auch die Stelle, wo die Sanierungsarbeiten laufen." Nur der Sperrzaun störe. "Wenn der weg wäre, wäre es ideal", sagt die Geschäftsfrau, die den Park seit 2011 zusammen mit ihrem Mann betreibt. Trotz der längeren Sperrung des Sees will sie weiter in ihr Unternehmen investieren. "Wir haben bereits die Außenstühle ersetzt und müssen nun demnächst eine neue Ausschankanlage kaufen." Auch eine neue Attraktion sei dazugekommen. "Wir bieten jetzt auch Ponyreiten an", sagt Gläßer, deren "Sunshine Park" immer von Freitag bis Sonntag geöffnet hat.
Großer Erdrutsch im März 2021
Ursprünglich sollte der Knappensee schon 2022 zum Baden freigegeben werden. Doch im März 2021 waren in einem Uferbereich auf 300 Metern Länge ungefähr eine Million Kubikmeter Erde abgerutscht. Das Sächsische Oberbergamt hatte daraufhin angeordnet, dass der Knappensee bei Groß Särchen bis Ende 2027 gesperrt bleibt. In einer Allgemeinverfügung legte das Oberbergamt fest, dass der See frühestens am 1. Januar 2028 genutzt werden darf.
MDR (sth/aki)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 19. April 2024 | 17:30 Uhr
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