Höhere Transportkosten Weihnachtsbäume aus der Region teurer als im Vorjahr

31. Oktober 2023, 18:00 Uhr

In acht Wochen ist Weihnachten. Eine geschmückte Tanne gehört für viele genauso zum Fest wie leckeres Essen und Geschenke. In Sachsen-Anhalt sind die Bäume in diesem Jahr gut gewachsen. Wegen höherer Löhne und gestiegener Transportkosten werden die Weihnachtstannen aus heimischem Anbau aber wohl teurer. Allerdings ziehen nicht alle Produzenten im Land ihre Preise an.

Wer einen Weihnachtsbaum aus der Region kaufen möchte, muss in diesem Jahr etwas mehr ausgeben. Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger kosten Nordmanntannen – die beliebtesten Weihnachtsbäume – 21 bis 29 Euro pro laufenden Meter und damit gut einen Euro mehr als 2022. Gründe für die Teuerung sind demnach höhere Löhne und gestiegene Transportkosten.

Das ist auch bei Hardi Busche so, der im Harz und in der Altmark Anbauflächen bewirtschaftet. "Ich gehe von einer Preissteigerung von etwa fünf Prozent aus, der Meter Nordmanntanne wird etwa 22 Euro kosten", sagte Busche der Deutschen Presse-Agentur. Mitte November beginnt er mit dem Schlagen von Tausenden Weihnachtsbäumen, die Busche an rund 40 Verkaufsständen im Dreieck Stendal/Braunschweig/Halle anbieten will. Mit der Qualität seiner Bäume ist Busche zufrieden: "Wir hatten sehr wüchsiges Wetter, die Bäume stehen gut im Saft."

Preise in Wittenberg und in der Börde stabil

Heinz Joachim vom Christbaumland Pülzig im Landkreis Wittenberg hingegen hält die Preise stabil. "Bei mir wird nichts teurer", kündigte der Rentner mit Nebenerwerb an. "15 Euro der Meter." Auf zwei Hektar wachsen im Coswiger Ortsteil Pülzig Weihnachtsbäume. "Bei uns wird selbst geschlagen oder selbst gesägt", sagt Joachim. Das sei jedes Jahr an den Adventswochenenden sowas wie ein Familienfest.

Selbst aussuchen und sägen geht auch in der Weihnachtsbaumschule Dahlenwarsleben (Landkreis Börde). Produzent Bernd Jenrich macht nach eigenen Angaben aus Zeitgründen keine Preisunterschiede mehr: "Jeder Baum 25 Euro". Mit der Qualität seiner Bäume ist Jenrich in diesem Jahr zufrieden – vor allem mit den flachwurzelnden Kiefern und Blaufichten: "Das Wetter hat es gut gemeint".

Weihnachtsbäume und Schmuck aus dem Ausland

In Deutschland kann der Baumbedarf zum Fest nicht vollständig von hiesigen Anbietern gedeckt werden, weshalb jedes Jahr Millionen Bäume importiert werden: Im Jahr 2021 rund 2,4 Millionen – 13 Prozent mehr als 2020, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Etwa 1,9 Millionen sind demnach aus Dänemark gekommen.

Auch die nach Sachsen-Anhalt importierten Weihnachtsbäume stammten laut Statistischem Landesamt meist aus Dänemark, ein weiterer Baumlieferant ist Polen. 2021 wurden demnach insgesamt 17.601 Weihnachtsbäume importiert, die jeweils zur Hälfte in Dänemark und Polen gewachsen sind. Zahlen für 2022 lägen nicht vor, hieß es. In der Landwirtschaftszählung von 2020 waren landesweit 53 Betriebe und eine Anbaufläche von 124 Hektar gelistet.

Der Schmuck, mit denen aus Tannen Weihnachtsbäume werden, wird laut Statistischem Landesamt ebenfalls importiert. 2021 seien Weihnachtskugeln und andere Deko vor allem aus den Niederlanden und China gekommen – knapp 240 Tonnen insgesamt. Auch die meiste importierte Beleuchtung fürs Weihnachtsfest stamme aus diesen Ländern. Kerzen kämen zumeist aus Polen, im Jahr 2021 knapp 1.577 Tonnen.

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dpa, MDR (Fabienne von der Eltz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. Oktober 2023 | 11:00 Uhr

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