Schwalbe und "Simme" Simson-Tag: DDR-Kleinkrafträder in Sachsen-Anhalt weiter Kult
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19. Juli 2023, 21:39 Uhr
Kaum ein Gerät aus DDR-Zeit hält sich so lange im Alltag wie die Roller und Leichträder mit dem Namen Simson. In der Community von MDR SACHSEN-ANHALT sind viele Fans. Auf Treffen kommen jährlich Tausende Liebhaber der Fahrzeuge zusammen. Begonnen hat die Geschichte mit dem Vogelnamen "Schwalbe".
- In der Community von MDR SACHSEN-ANHALT sind viele Fans der DDR-Kultkrafträder unterwegs.
- Auch bei von Fans veranstalteten Treffen versammeln sich jährlich Tausende Fahrerinnen und Fahrer der "Simmen".
- Die Fahrzeuge sind heute immer noch unterwegs und genießen mit erlaubten 60 km/h sogar einen Sonderstatus.
Jährlich werden am 19. Juli die Kultkrafträder aus der DDR von ihren Fans gefeiert. An die MDR SACHSEN-ANHALT-Social-Media-Kanäle sind eine Menge Bilder von Schwalben, S51 und Co. geschickt worden.
Eine Auswahl der zugesendeten Bilder können Sie in der folgenden Galerie anschauen.
Fahrzeug-Treffen auch in Sachsen-Anhalt
Gefeiert werden die Ost-Oldtimer auch beim Ostmobiletreffen jährlich am 01. Mai in Thale. Bei der vergangenen Veranstaltung waren über 8.000 Menschen vor Ort, um unter anderem top gepflegte Schwalben und S51 anzuschauen. Auch das Simson-Treffen in der Heimatstadt der Simson-Fahrzeuge, Suhl, erfreut sich weiterhin hoher Besucherzahlen. 6.000 Fans mit 2.000 Fahrzeugen kamen Anfang des Monats im Süden Thüringens zusammen, um ihre Lieblingsfahrzeuge zu zeigen und zu fahren.
Beliebte Fahrzeuge starteten mit Vogel-Namen
Kleinroller KR 51 – unter dieser Bezeichnung rollte 1964 die erste Schwalbe vom Band des „Fahrzeug- und Jagdwaffenwerks Ernst Thälmann“ in Suhl aus der damals neuen Vogelserie. Es sollten noch Star und Habicht die Straßen erobern. Über eine Million Roller waren geplant. 60 km/h schnell, dabei nur knapp drei Liter Verbrauch: Der Flitzer war aus dem DDR-Straßenbild nicht wegzudenken.
Und noch heute ist der Roller beliebt, unter anderem auch, weil es für die Fahrzeuge eine gesetzliche Besonderheit gibt: Wer mit 60 km/h unterwegs sein will, der muss normalerweise einen kleinen Motorradführerschein vorweisen. Sogenannte Leichträder dürfen eigentlich nur maximal 45 km/h schnell werden. Für die Schwalbe gibt es jedoch eine Ausnahmegenehmigung. Sie kann schon ab 15 Jahren mit der Führerscheinklasse AM gefahren werden.
Aus der Vogelserie wurde die S-Reihe
Das zweite Erfolgsmodell, das heute immer noch mit dem Leichträder-Führerschein ab 15 Jahren zu fahren ist, ist die 1978 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellte S 50. Schon mehr nach einem richtigen Motorrad aussehend, brachte es auch diese Maschine auf 60 km/h in der Spitze. Der Motor war eine Weiterentwicklung des Zweitakters aus der Schwalbe. War jedoch im Vergleich zur Schwalbe nur noch auf 25.000 km Nutzungsdauer statt 40.000 km wie bei der Schwalbe ausgelegt. Kenner schätzen jedoch die einfache, anspruchslose Technik und die vergleichsweise hohe Reichweite von über 300 Kilometern. Der Betrieb der Maschine war auch schon in der DDR günstig: Das Kraftrad war steuerfrei, ohne Kennzeichen und nur für eine Haftpflicht von 8,50 pro Jahr zu fahren.
MDR (Lars Frohmüller)
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