Insolvenzen drohen Krankenhausgesellschaft fordert Rettungsschirm
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15. November 2022, 12:51 Uhr
Steigende Energiepreise machen auch den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt zu schaffen. Aber auch in anderen Bereichen steigen die Kosten. Die Erhöhung der Obergrenze durch die Krankenkassen würden hier nicht reichen und es drohe für einige Krankenhäuser die Insolvenz. Dagegen helfe nur ein Rettungsschirm vom Land.
- Um drohende Insolvenzen von Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt abzuwenden, hat die Krankenhausgesellschaft finanzielle Unterstützung vom Land gefordert.
- Hohe Energiepreise und Kostensteigerungen bei Heil- und Hilfsmitteln sowie pharmazeutischen Produkten sei derzeit das größte Problem.
- Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat ein Rettungspaket versprochen, das acht Milliarden umfassen soll.
Die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt hat einen Rettungsschirm für die Kliniken im Land gefordert. So eine finanzielle Absicherung für den Notfall gebe es bereits in einigen Bundesländern, sagte Gösta Heelemann, der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, MDR SACHSEN-ANHALT. "Das kann ich mir auch gut für Sachsen-Anhalt vorstellen", so Heelemann weiter.
Steigende Kosten als Problem
Alle 45 Krankenhäuser im Land hätten derzeit Finanzierungsprobleme. Das liege nicht nur an den hohen Energiekosten. Dazu kämen noch Kostensteigerungen bis zu mehreren 100 Prozent bei Heil- und Hilfsmitteln sowie pharmazeutischen Produkten. Eine Erhöhung der Obergrenze durch die Krankenkassen von vier Prozent für das nächste Jahr reiche nicht aus, sagte Heelemann. Die Folge könnte sein, dass Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt Insolvenz anmelden müssen.
Unterstützung bekommt Heelemann von Christian Karagiannidis. Der Berater der Bundesregierung in der Krankenhauskommission sieht ebenfalls eine Pleitewelle auf deutsche Krankenhäuser zukommen. Bereits im Oktober hatte er empfohlen, ein Sondervermögen von 100 Milliarden einzurichten. Dieses Sondervermögen müsste auch an Reformen im Gesundheitswesen gekoppelt werden.
Lauterbach kündigt Rettungspaket an
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor zwei Wochen klargestellt, dass kein Krankenhaus in Deutschland wegen der hohen Energiepreise in finanzielle Schwierigkeiten geraten solle. In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" versprach er ein Rettungspaket, das acht Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds umfassen soll.
Doch wie genau der Bund den Krankenhäusern helfen werden wolle, sei noch nicht klar, so Heelemann: "Wir wissen heute nicht, wie genau und ob diese acht Milliarden Euro an die Krankenhäuser fließen, wie schnell und ob es ausreichend ist." Auch sei noch nicht klar, ob es sich dabei um eine "reine Liquiditätshilfe" handelt oder ein Zuschuss, der die Lücke zwischen Kosten und Erlösen schließen soll.
Debatte über Rettungsschirm im Landtag
Der Landtag von Sachsen-Anhalt wird am Freitag über einen eigenen Rettungsschirm des Landes in Höhe von 300 Millionen Euro diskutieren. Die Debatte hatte die Oppositionspartei DIE LINKE beantragt.
MDR (Stephan Schulz, Stefanie Hornig, Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. November 2022 | 05:00 Uhr
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