Tarifverhandlungen Wegen Post-Streik: Rund 30.000 Briefe und Pakete kommen später
Hauptinhalt
08. Januar 2025, 10:32 Uhr
In Teilen Sachsen-Anhalts müssen die Menschen in dieser Woche länger auf ihre Post warten. Das Paketzentrum Osterweddingen im Landkreis Börde ist 24 Stunden lang bestreikt worden. Die Gewerkschaft DPVKOM will damit den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen. Sie fordert mehr Lohn und Urlaubsgeld für die Mitarbeitenden.
- In Teilen Sachsen-Anhalts müssen die Menschen in dieser Woche länger auf ihre Briefe und Pakete warten.
- Das Paketzentrum Osterweddingen in der Börde ist bestreikt worden; rund 30.000 Sendungen werden später zugestellt.
- Die Gewerkschaft fordert für rund 170.000 Beschäftigte mehr Lohn und Urlaubsgeld.
In Sachsen-Anhalt und Niedersachsen kommen in dieser Woche einige Briefe und Pakete wegen eines Streiks nur verzögert an. Von Dienstagmorgen bis Mittwochmorgen hat es einen 24-stündigen Streik gegeben. Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft DPVKOM, um Druck in der Entgeltrunde 2025 bei der Deutschen Post zu machen.
Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich rund 300 Zustellerinnen und Zusteller an dem Streik. Das bedeute, dass bis zu 30.000 Pakete und Briefe später ankommen.
Die Gewerkschaft fordert neben der linearen Entgelterhöhung von mindestens acht Prozent eine Mindesterhöhung der Monatsentgelte um 350 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Davon sollen rund 170.000 Beschäftigte der Post profitieren.
Bänder im Paketzentrum Osterweddingen standen still
Betroffen von dem Streik waren das Paket- und Briefzentrum in Osterweddingen (Landkreis Börde), der Transportbereich sowie mehrere Zustellstützpunkte in der Niederlassung Magdeburg. Dazu zählen den Angaben zufolge unter anderem auch die Bereiche Braunschweig, Wolfsburg und der Harz. Osterweddingen ist das einzige DHL-Verteilzentrum in Sachsen-Anhalt. Hier werden Pakete über Förderbänder von 2,5 Kilometern länge sortiert.
Gewerkschaft fordert mehr Lohn und Urlaubsgeld
Außer der linearen Entgelterhöhung fordern die Beschäftigten die Zahlung eines Urlaubsgeldes in Höhe eines Monatsgehalts. "Die Tarifforderungen sind vollauf gerechtfertigt, da es dem Unternehmen wirtschaftlich weiterhin sehr gut geht", teilte die Gewerkschaft mit.
Die Post werde ihre gravierenden Personalprobleme nur dann lösen, wenn sie den Beschäftigten deutlich höhere Löhne zahle. Ein Einstiegsgehalt von rund 2.700 Euro brutto für Zustellerinnen und Zusteller sei angesichts der harten Arbeitsbedingungen in der Zustellung viel zu gering, hieß es.
Auch die Beschäftigten in den Paket- und Briefzentren hätten ein höheres Entgelt verdient, die körperlich anstrengende Arbeit müsse finanziell besser wertgeschätzt werden.
Post: Zustellung größtenteils wie gewohnt
Die Post zeigte sich angesichts des Warnstreiks noch vor der ersten Verhandlungsrunde verwundert. Eine Sprecherin teilte mit, dass die Beteiligung an den Warnstreikmaßnahmen regional sehr unterschiedlich sei. Daher komme es teilweise zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Briefen und Paketen. Im Großteil der Zustellbezirke würden die Kunden allerdings wie gewohnt beliefert.
dpa, MDR (Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 07.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 07. Januar 2025 | 19:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/36a37f3b-9b93-41c3-b5bc-762c94aeb1f3 was not found on this server.