Reaktion auf Attacke Nach Angriff auf Israel: Solidaritätskundgebung in Halle

08. Oktober 2023, 17:43 Uhr

Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat wegen des Großangriffs auf Israel den Schutz von jüdischen und israelischen Einrichtungen im Land verstärkt. Am Sonntagnachmittag gab es in Halle eine Solidaritätskundgebung. Montag wird zudem an den Anschlag auf die Synagoge vor vier Jahren gedacht.

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Wegen der Angriffe auf Israel werden jüdische Einrichtungen in Sachsen-Anhalt stärker geschützt, teilte die Polizei MDR SACHSEN-ANHALT mit. Demnach werden etwa die Synagogen engmaschiger als bisher überwacht. Die Beamten seien noch einmal sensibilisiert worden.

"Dem Staat Israel und seinen Bürgern gelten meine ganze Anteilnahme und uneingeschränkte Solidarität. Das Existenzrecht Israels ist und bleibt deutsche Staatsräson. Dies gilt auch für den Schutz unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Land", sagte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU).

Unterdessen hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, wegen der Gewalt in Nahost vor Attacken auf jüdische Einrichtungen gewarnt. Bei Hamas-Angriffen auf Israel sei in der Vergangenheit die Gefahr für Juden in Deutschland gestiegen, so Klein.

Solidaritätskundgebung in Halle

In Halle hatte das Bündnis gegen Antisemitismus für Sonntagnachmittag zu einer Kundgebung aufgerufen, um Solidarität mit Israel zu demonstrieren. An der Veranstaltung auf dem Hallmarkt haben laut Polizei 130 Menschen teilgenommen. Etwa 30 Teilnehmer haben sich für eine spontane Gegendemonstration getroffen. Beide Versammlungen wurden von einem erhöhten Polizeiaufgebot getrennt.

Am Montag jährt sich zudem der Anschlag in Halle. Vor vier Jahren hatte ein schwer bewaffneter Attentäter versucht, am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er davor eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Gast.

Auf seiner Flucht verletzte der Attentäter zahlreiche weitere Menschen, ehe er von der Polizei gefasst wurde. Der Mann bestätigte ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv und wurde 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Auf die Frage, ob die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen am Montag mit Blick auf die aktuellen Ereignisse verstärken werde, sagte der Sprecher, man habe die Geschehnisse in Israel im Blick und die Maßnahmen würden entsprechend angepasst.

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MDR (Norma Düsekow, Michael Rosebrock, Hannes Leonard), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Oktober 2023 | 13:00 Uhr

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