Überfälle auf Juden im November 1938 So gedenkt Sachsen-Anhalt der Opfer der Reichspogromnacht
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09. November 2022, 06:35 Uhr
Im November 1938 steckten Nationalsozialisten Synagogen Brand und zerstörten jüdische Geschäfte, Tausende Menschen wurden getötet und in Konzentrationslager verschleppt. Am Mittwoch wird in vielen Städten in Sachsen-Anhalt daran erinnert. Ein Überblick.
In Sachsen-Anhalt wird am Mittwoch der Opfer der Reichspogromnacht im Jahr 1938 gedacht. Dazu gibt es zahlreiche Gedenkveranstaltungen überall im Land.
Das ist bei der Reichspogromnacht passiert Am 9. November 1938 veranlassten Nationalsozialisten im gesamten Deutschen Reich Pogrome gegen Juden und Jüdinnen. Bei den Gewaltausschreitungen der SA- und SS-Angehörigen unter zentraler Leitung der NS-Führung wurden mehr als 1.300 Menschen getötet und 30.000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 7.500 jüdische Geschäfte wurden demoliert, rund 1.400 Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesteckt. Der planmäßigen Zerstörung jüdischer Einrichtungen folgte bald die systematische Vernichtung jüdischen Lebens in Europa.
In Quedlinburg im Landkreis Harz wird auf dem Jüdischen Friedhof mit einem Friedensgebet erinnert. In Harzgerode wird es eine Gedenkveranstaltung um 14 Uhr auf dem jüdischen Friedhof geben. In Ballenstedt wird um 11 Uhr auf dem jüdischen Friedhof der Opfer gedacht. Der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg hat in Kooperation mit der Landeshauptstadt und den jüdischen Gemeinden Magdeburgs ein Gedenken ab 17 Uhr im Forum Gestaltung geplant. Von dort ist ein gemeinsamer Gedenkweg zum Synagogendenkmal an der Julius-Bremer-Straße geplant, wo Kränze niedergelegt und Lichter angezündet werden sollen.
Bewegtes Gedenken in Wittenberg
In der Innenstadt von Halle gibt es im Anschluss an ein Gedenken am Mahnmal auf dem Jerusalemer Platz einen geführten Rundgang durch die Innenstadt, der an das Projekt "Jüdisches Leben in Halle" angelehnt ist.
In Wittenberg soll es ein "bewegtes Gedenken" geben. Dazu laden die Evangelische Akademie, die Stadtkirchengemeinde sowie die Schüler der Wittenberger Schulen ein. Beginn ist um 18 Uhr an der Stätte der Mahnung. In Wörlitz im Landkreis Wittenberg leitet der Pfarrer Dietrich Bungeroth die Veranstaltung ab 16 Uhr an der Gedenkstätte Jüdischer Friedhof (Georg-Forster-Straße). Musik gibt es von den Posaunenbläsern aus Oranienbaum.
Auch in Coswig im Kreis Wittenberg beginnt um 16 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof. In Stendal treffen sich die Menschen um 16:45 Uhr für einen Gedenkweg zum Jüdischen Friedhof am Haupteingang des Friedhofs, um 18 Uhr schließt sich eine Gedenkaktion der Geschichtswerkstatt Jüdisches Leben auf dem Marktplatz an.
In Dessau-Roßlau treffen sich die Menschen um 15 Uhr am Denkmal für Opfer des Faschismus im Stadtpark (Kavalierstraße) dort wird nach einem musikalischen Auftakt unter anderem der Bürgermeister eine Rede halten und es werden Kränze niedergelegt. Um 17 Uhr wird es in der Marienkirche eine Veranstaltung mit dem Titel "Lieder gegen das Vergessen geben".
Führungen durch frühere Synagoge in Schönebeck
In Schönebeck im Salzlandkreis beginnt die Gedenkveranstaltung um 16 Uhr am Holocaust-Mahnmal im Gedenkpark in der Nicolaistraße. Zwischen 17 und 19 Uhr werden Führungen im Schalom-Haus, der ehemaligen jüdischen Synagoge, angeboten. Jetzt ist es eine evangelische Freikirche, die die historische Fassade und Eingangstür noch immer besitzt. Weitere Gedenkveranstaltungen im Salzlandkreis wird es um 16 Uhr an der Bernburger Synagoge (Eingang Buschweg) sowie um 18 Uhr an der Evangelischen Kirche Wörbzig geben.
In Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld findet ein Gedenken ab 17 Uhr in der Burgstraße statt. In Zerbst (Anhalt-Bitterfeld) gedenken die Menschen am ehemaligen Standort der Synagoge Brüderstraße/Wolfsbrücke. In Naumburg im Burgenlandkreis beginnt die Gedenkveranstaltung bereits um 11 Uhr in der Stadtkirche St. Wenzel. Das Programm wird von den Schülern der Freien Schule und dem Theater Naumburg gestaltet. Am 11.11. werden die Schüler ab 12 Uhr sogar zum Gedenken die Stolpersteine in der Innenstadt reinigen.
Podcast erinnert an jüdische Schicksale in Salzwedel
Etwas Besonderes hat der Verein Miteinander e.V. aus Salzwedel zum Gedenken geschaffen: einen 25-minütigen Podcast zu den Schicksalen der jüdischen Familien in Salzwedel. Das Modellprojekt trägt den Titel "Landheldinnen".
MDR (Julia Hohmann, Luca Deutschländer)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. November 2022 | 05:00 Uhr
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