Statische Prüfung Einsturzgefahr: Feuerwehrautos in Burg müssen draußen stehen

10. Februar 2023, 15:50 Uhr

Eine statische Prüfung des Feuerwehrhauses in Burg hat ergeben: Der Keller ist einsturzgefährdet. Das bedeutet: Alle Fahrzeuge müssen raus. Die Feuerwehr räumt seit Donnerstag ihre Keller leer. In der nächsten Woche sollen 400 Stützen dafür sorgen, dass zumindest die Halle wieder benutzbar wird. Die Einsatzbereitschaft ist laut Feuerwehr aber nicht in Gefahr.

Die Kellerdecke des Feuerwehrgerätehauses in Burg ist einsturzgefährdet. Die Folge: Das Gebäude ist aktuell nicht mehr nutzbar. Das haben die jüngsten statischen Prüfungen des Hauses ergeben. Eine weitere Materialprüfung der Kellerdecke durch Probebohrungen hat ergeben, dass die Stahlträger stark korrodiert sind", erklärt Jens Vogler, Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung der Stadt Burg. Nach weiteren Untersuchungen eines Bau-Statikers musste die Halle sofort geräumt werden.

Feuerwehrgerätehaus ist nicht mehr wirklich nutzbar

Mitte nächster Woche sollen deswegen Stützen im Keller-Bereich aufgestellt und speziell fixiert werden. "Die Stützen werden sehr dicht hier verankert mit der Decke und mit dem Fußboden, 400 Stück nach heutigem Erkenntnisstand, möglicherweise noch ein paar mehr. Diese müssen von Wand zu Wand wie ein Schachfeld aufgestellt werden, also sehr dicht, damit dann schlussendlich die Tragdecke gesichert wird", so Vogler.

Das sei insgesamt keine optimale Variante, aber unumgänglich, sagt der Fachgebiets-Leiter. Das Gebäude sei nur noch vorübergehend nutzbar und auch nicht mehr der Norm gemäß. Die Kameradinnen und Kameraden müssten sich teilweise in der Fahrzeug-Halle umkleiden, was eigentlich gar nicht zulässig sei, erklärt er.

Keine Förderung vom Land für das neue Gerätehaus

Allerdings verfügt die Stadt Burg über keinen Haushalt und kann auch bislang nicht auf Förderung vom Land hoffen. Für den Fachbereichs-Leiter der Feuerwehr in Burg ist das unverständlich. Viele Projekte, so sagt er, würden sehr großzügig gefördert werden. Dies seien zum Teil jedoch Dinge, welche sekundär nach einer neuen Feuerwehr-Wache gefördert werden sollten. "Es müsste gleichermaßen gefördert werden. Das wäre unser Wunsch an Land und Bund, dass die Trägerschaft einer Feuerwehr auch unterstützt wird."

Einsatzbereitschaft ist nicht gefährdet

Der Enthusiasmus und die Begeisterung an der Arbeit halte die Kameradinnen und Kameraden bei der Sache. Das bestätigt auch der Ortswehrleiter, Jens Wiedemann. Im vergangen Jahr mussten die Feuerwehrleute über 280 Mal ausrücken, auf die Bundesautobahn A2, zu Waldbränden im Umland, bei der Bundeswehr und sogar in der JVA Burg.

Für den Ortswehrleiter ist es deswegen umso wichtiger, dass seine Kameraden vernünftig untergebracht sind. Dafür plant die Stadt Burg für 10 Millionen Euro ein neues Feuerwehrhaus an der B1 zu errichten. Vor 2024 können die Feuerwehr-Kräfte dort jedoch nicht einziehen. Aktuell laufen noch die Planungen, aber durch Lieferschwierigkeiten und Handwerker-Mangel kann sich das gesamte Projekt noch verschieben. Solange diese Übergangsphase laufe, so sagt Jens Vogler, rechne er mit voller Einsatzbereitschaft. Trotzdem habe er über den Stadtwehrleiter um Hilfe von den Ortschaften gebeten, da Verzögerungen aufgrund der aktuellen Situation auftreten können.

MDR (Laura Sinem Hönes, Lars Frohmüller)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Februar 2023 | 20:00 Uhr

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