Ein Mann hat sein Gesicht auf eine Tischplatte gelegt. 3 min
Der Hauptangeklagte versuchte, sein Gesicht zu verbergen und legte den Kopf immer wieder auf der Tischplatte ab. Links im Bild: sein Dolmetscher. Bildrechte: MDR/ Aud Merkel
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MDR SACHSEN-ANHALT Fr 21.03.2025 18:43Uhr 02:36 min

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Vorwurf Totschlag Syrer in Burg getötet: Prozess gegen fünf Männer begonnen

21. März 2025, 19:02 Uhr

Das Landgericht Stendal verhandelt in einem Totschlagsprozess gegen fünf Männer. Ihnen wird vorgeworfen, im Herbst vergangenen Jahres einen Syrer in Burg getötet zu haben. Der Mann war im September blutüberströmt auf einer Straße gefunden worden. Es sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.

Am Landgericht Stendal müssen sich seit Freitag mehrere Männer wegen Totschlags verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, Ende September 2024 gemeinsam einen Syrer mit sechs Messerstichen in Burg im Jerichower Land getötet zu haben.

Passanten fanden Opfer blutüberströmt auf der Straße

Laut Anklage sollen sie dem Mann aufgelauert und ihn mit Sturmhauben vermummt in seinem Auto angegriffen haben. Einer der Beschuldigten belastete am Freitag vor Gericht den Hauptangeklagten. Dieser habe ihm direkt nach der Tat gesagt, dass er acht Mal mit einem Messer auf das Opfer eingestochen habe. Er selber habe die eigentliche Tat nicht gesehen, da er im Auto sitzen geblieben sei.

Der 45-jährige Mann habe laut Staatsanwaltschaft noch versucht zu fliehen, sei aber aufgrund seiner Verletzungen zusammengebrochen. Passanten hätten ihn blutüberströmt auf der Straße gefunden. Er sei trotz sofortiger Hilfe noch vor Ort verstorben.

Syrer in Burg getötet: Prozess gegen fünf Angeklagte

Die Angeklagten sind zwischen 18 und 26 Jahre alt. Laut Gericht stammt der Hauptangeklagte aus dem Iran. Der Anklage zufolge ist er der Auffassung gewesen, dass das spätere Opfer, ein Schneider, ihm noch Geld schulde.

Ein Mann wird, von einem Polizisten bewacht, in einen Gerichtssaal geführt.
Als der Hauptangeklagte in den Saal gebracht wurde, brach die Ehefrau des Getöteten in Tränen aus. Bildrechte: MDR/ Aud Merkel

Als die fünf Angeklagten hereingeführt wurden, ließ die Nebenklägerin, die Ehefrau des Opfers, ihren Gefühlen freien Lauf, schildert eine MDR-Reporterin. Demnach trug sie ein gemeinsames, kleines Kind auf dem Arm, fing an zu weinen und zu schimpfen. Im Saal seien auch andere Angehörige des Opfers gewesen. Der Hauptangeklagte habe während der gesamten Verhandlung den Kopf gesenkt gehalten, ihn sogar immer wieder auf der Tischplatte abgelegt. Der Reporterin zufolge saß er der Frau des Opfers genau gegenüber und konnte ihr nicht in die Augen sehen.

Der Hauptangeklagte soll am Montag aussagen. Die vier weiteren Verdächtigen kommen aus Syrien. Es sind zunächst zehn Verhandlungstage angesetzt. Verhandelt wird vor der Jugendkammer des Gerichts.

dpa, MDR (Oliver Leiste, Marila Zielke, André Plaul) | Zuerst veröffentlicht am 26. Februar 2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. März 2025 | 09:00 Uhr

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