• Der berühmte Harzwanderer Brocken-Benno ist in der Nacht zu Freitag verstorben.
• Seit dem 3. Dezember 1989 war Schmidt, wie Brocken-Benno mit bürgerlichem Namen hieß, Tausende Male auf den Harzgipfel gewandert.
• Ministerpräsident Reiner Haseloff äußerte sich bestürzt über Schmidts Tod. Im Netz reagieren zahlreiche Menschen mit Trauer, Anteilnahme und Respekt auf die Nachricht.

Der bekannte Rekordwanderer Brocken-Benno aus dem Harz ist tot. Wie MDR SACHSEN-ANHALT aus Familienkreisen erfuhr, verstarb der an Krebs erkrankte Wanderer bereits in der Nacht zu Freitag im Alter von 90 Jahren. Seine Witwe sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Er ist ganz ruhig und friedlich eingeschlafen."

Benno Schmidt, wie Brocken-Benno mit bürgerlichem Namen hieß, stammte aus Wernigerode. Er wanderte mehr als 9.000 Mal auf den Brocken. Für sein ehrenamtliches Engagement für die Harzregion wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt geehrt. Mit seinen Brockenbesteigungen schaffte Schmidt es mehrfach ins Guinness-Buch der Rekorde.

Der schönste Tag in seinem Leben sei der 3. Dezember 1989 gewesen, hatte Benno Schmidt an seinem 90. Geburtstag im vergangenen Mai gesagt. An diesem Tag war die Grenzbefestigung der DDR auf dem Brocken gefallen. Schmidt konnte endlich seinen Traum erfüllen und den Gipfel erklimmen, den Wanderer zuvor nicht betreten durften.

Seither war Schmidt Tausende Male auf den Brocken gewandert. Und seither ist dort jährlich an die Grenzöffnung erinnert worden. Bei der Gedenkveranstaltung 2022, 33 Jahre später, sind nach Angaben des Harzklubs viele Personen dabei gewesen, die die Öffnung damals erlebt hätten. Auch Rekordwanderer Schmidt habe bei Minusgraden und Nebel am Gedenken teilgenommen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) drückte über den Kurznachrichtendienst Twitter seine Trauer und Anteilnahme aus. "Das Engagement unseres Rekord-Wanderers für den Harz wird unvergessen sein", erklärte Haseloff. Schmidt sei ein Beispiel für Heimatverbundenheit und -liebe.

Auf den Social-Media-Kanälen von MDR SACHSEN-ANHALT reagierten Wanderer, Harzbegeisterte und Fans von Brocken-Benno mit Trauer und Worten der Anerkennung. "Dem Mann sollte man ein Denkmal setzten", schrieb ein Nutzer auf Facebook. Ein weiterer erklärte, Schmidt sei für ihn die zweite Bergsteiger-Ikone nach Reinhold Messner.

Viele Nutzerinnen und Nutzer berichteten auch von Begegnungen mit dem berühmten Wanderer. "Ich durfte ihn am 6. November noch oben am Schloss Wernigerode treffen und ein paar Worte mit ihm wechseln. Er ärgerte sich, dass er seinen Sonderstempel nicht dabei hatte", schrieb eine Nutzerin. Sie sei sehr dankbar, dass sie ihm noch begegnen konnte.

Eine weitere Nutzerin erinnerte sich auf Instagram: "Benno war der Star unserer Kindertage. Wenn wir ihn gesehen haben wie er von seiner Tour zurück kam und wir gerade von der Schule kamen, dann war das ein Highlight." Alle hätten Schmidt gekannt, gemocht und Respekt vor seiner Rastlosigkeit gehabt.