• Eltern mehrerer Kinder müssen für die Betreuung auch weiterhin nur für das Älteste bezahlen, stellt Ministerpräsident Haseloff klar.
• Damit stellt sich Haseloff auch gegen Landtagsabgeordnete seiner Partei, die eine Änderung der Regelung gefordert hatten.
• Hintergrund der Diskussion sind zuletzt stark gestiegene Kosten für die Kinderbetreuung und die aktuellen Haushaltsberatungen.

Die kostenlose Geschwisterbetreuung in Krippe, Kita und Hort soll in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben. Das kündigte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung der Landesregierung in Querfurt an. Damit müssen Eltern mit mehreren Kindern auch in Zukunft nur für das älteste betreute Kind bezahlen.

Die Regelung hatte zur Diskussion gestanden, weil sie künftig nicht mehr aus Bundesmitteln finanziert werden kann. Vorschläge aus dem Landtag, wonach Eltern künftig für das jüngste Kind bezahlen sollten, lehnte Haseloff ab. Zur Begründung sagte Haseloff, er wolle das Signal aussenden, dass neue Kinder willkommen seien.

Abgeordnete der CDU und FDP im Landtag hatten zuvor darauf gedrängt, dass Familien künftig nur für das jüngste Kind zahlen sollen. Laut dem Sozialministerium könnten die Ausgaben so um rund 18 Millionen Euro reduziert werden. Für die Eltern hätte eine solche Reform zum Teil eine höhere Belastung bedeutet, da die Betreuung in der Krippe (0 bis 3 Jahre) häufig teurer ist als im Kindergarten (3 bis 6 Jahre). Ein Hortplatz ist meist am günstigsten. 

Hintergrund der Debatte sind auch die aktuell stattfindenden Beratungen zum Doppelhaushalt und die stark gestiegenen Ausgaben des Landes für die Kinderbetreuung in den vergangenen Jahren.