Internationale Tourismusbörse in Berlin Sachsen-Anhalt setzt auf Harz, Welterbe und für Kultur interessierte Besucher
Hauptinhalt
08. März 2023, 08:03 Uhr
Die Internationale Tourismusbörse in Berlin findet nach drei Jahren Coronapandemie wieder in Präsenz statt. In erster Linie will die Fachmesse in diesem Jahr Fachpublikum wie Reiseveranstalter ansprechen. Sachsen-Anhalt wird mit einem deutlich kleineren Programm präsent sein.
- Bei der ITB setzt Sachsen-Anhalt voll auf den Harz, um Touristen ins Land zu locken.
- Nach der Corona-Flaute ist die Branche nach Zahlen des Statistischen Landesamtes wieder im Aufwind. Besonders beim Camping gab es zuletzt starke Zugewinne.
- Weltkulturerbe und Historie – womit Sachsen-Anhalt sonst noch wirbt auf der ITB.
Bei der am Dienstag gestarteten Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) werben in diesem Jahr fünf Tourismus-Regionen aus Sachsen-Anhalt um Gäste. Der Harz spielt dabei die wichtigste Rolle: Das Mittelgebirge will nicht nur Aktiv-Urlauber locken, sondern auch Familien mit Kindern und für Kultur interessierte Besucher. Carola Schmidt vom Harzer Tourismusverband nannte dafür Angebote wie die Brockenbande für Kinder oder die vor einem Jahr eröffnete Konzerthalle in der Wernigeröder Liebfrauenkirche.
Tourismus nach Corona-Flaute wieder im Aufwind
Die ITB findet erstmals seit der Corona-Pandemie wieder in Präsenz statt, aber nur mit Fachpublikum. Tourismus-Managerin Schmidt sagte MDR SACHSEN -ANHALT, sie sei gespannt, wie die ITB 2023 funktioniere, wenn die Laufkundschaft fehle und sich die Messe vor allem an Reiseveranstalter richte.
Die Tourismusbranche in Sachsen-Anhalt selbst hat sich nach dem Corona-Tief bereits wieder deutlich erholt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Dienstag sind im vergangenen Jahr rund acht Millionen Übernachtungen gebucht worden. Das sei ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um zum Höchststand im Vor-Coronajahr 2019 aufzuschließen, fehlen allerdings noch 8,5 Prozent.
Am beliebtesten sei die Region Harz mit dem Harzvorland bei Touristen gewesen. Dort seien drei Millionen Übernachtungen gezählt worden. Das ergebe ein Plus von 43,5 Prozent im Vergleich zu 2021. Beliebte Reiseziele seien zudem Magdeburg mit der Region Elbe-Börde-Heide. Dort hat es den Statistikern zufolge 1,7 Millionen Übernachtungs-Besuche gegeben. An dritter Stelle stehe Halle mit der Saale-Unstrut-Region. Schlusslicht ist die Altmark, jedoch war dort das Besucher-Aufkommen demnach fast genauso hoch wie im Jahr 2019.
Harz will auf Familienfreundlichkeit achten
Die meisten Gäste seien im Sommer nach Sachsen-Anhalt gereist, vor allem in den Harz und das Harzvorland. Der Harzer Tourismusverband sagte, es werde verstärkt auf Familienfreundlichkeit geachtet: "In heutigen Familien werden Kinder in viele Entscheidungsprozesse einbezogen (...). Hier setzen wir an."
Auch wenn die meisten Übernachtungen noch immer in Hotels gebucht werden, so seien Campingplätze die absoluten Gewinner im Vergleich zum Jahr 2019. Denn dort wurden im vergangenen Jahr 678.389 Übernachtungen gebucht. Das waren dem Statistischen Landesamt zufolge 27,8 Prozent mehr als im Vorjahr und sogar 31,1 Prozent mehr als 2019. Somit seien Campingplatz-Betreiber die einzigen Beherbergungs-Betriebe, die im vergangenen Jahr das Hoch von 2019 übertroffen haben.
Gute Besuchszahlen in Sachsen-Anhalt für 2023 erwartet
Das Land Sachsen-Anhalt rechnet auch für 2023 mit guten Besuchszahlen. Das sagte Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU). Der Landestourismusverband teilte mit, dass Hoteliers und Gastronomen bislang "nur einen Teil der durch die Energiekrise verursachten Mehrkosten" auf die Gäste umlege, sodass die Preise weiterhin tragbar blieben. Zimmer sind demnach trotz Steigerungen weiterhin günstiger als im ostdeutschen Durchschnitt.
Fachkräftemangel größte Herausforderung für Sachsen-Anhalts Tourismus
Auf der ITB setzt Sachsen-Anhalt neben seinem Mittelgebirge Harz auch auf die Tourismus-Routen entlang der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten sowie historische Themen, die sich zum Beispiel auf Kaiser Otto den Großen beziehen. So heißt ein Projekt "Des Kaisers letzte Reise", das sich auf die Spuren Ottos in Sachsen-Anhalt begibt.
Die größte Herausforderung für den Tourismus in Sachsen-Anhalt bleibt der Fachkräftemangel. Um den zu beheben, gibt es unterschiedliche Projekte, in denen Nachwuchs im Ausland gesucht und ausgebildet wird.
dpa, MDR (Sebastian Mantei, Julia Hohmann, Daniel Salpius, Julia Heundorf)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 07. März 2023 | 19:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/d992ca93-8177-4113-92b7-c9dcf55db865 was not found on this server.