Grippe und RS-Virus Kinderklinik-Notlage: Viele Krankenhäuser "extrem belastet"
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16. Dezember 2022, 18:50 Uhr
Immer mehr Kinderkrankenhäuser in Sachsen-Anhalt erreichen wegen Grippe und RS-Virus ihre Kapazitätsgrenze. Hinzu kommen weniger Betten und personelle Engpässe. Eltern werden gebeten, ihre Kinder nur bei schweren Fällen in die Notaufnahme zu bringen und auf unnötige Atteste zu verzichten.
- Die Kinderkliniken im Land stehen weiter unter Druck. Kinder sollen deshalb nur bei schweren Fällen in die Notaufnahme gebracht werden.
- Personelle Engpässe und weniger Betten belasten die Kliniken.
- Die Landesärztekammer bittet darum, auf unnötige Atteste zu verzichten.
Wegen der Grippewelle und den vielen RS-Virus-Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern spitzt sich die Lage der Kinderkliniken im Land weiter zu. Nachdem bereits der Bereich Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Magdeburg das Erreichen der Kapazitätsgrenze signalisiert hat, schlagen nun auch mehrere Krankenhäuser in Halle und dem Saalekreis Alarm. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Notaufnahme nur bei schweren Fällen
Darin rufen mehrere Kliniken aus Halle – das Universitätsklinikum, das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, das Klinikum Bergmannstrost, das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und das Diakonie Krankenhaus – sowie das Carl-von-Basedow-Klinikum im Saalekreis Eltern dazu auf, ihre Kinder nur bei schweren Krankheitsverläufen oder einer akuten Verschlechterung des Gesamtzustands in die Notaufnahme zu bringen.
Personelle Engpässe und weniger Betten
Neben personellen Engpässe, gebe es auch zu wenig Betten für stationäre Aufnahmen. Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge, hat sich die Zahl der Betten in Kinderkliniken in Sachsen-Anhalt von 2020 bis 2021 um 74 Betten verringert. Zur Verfügung stehen demnach nur noch 1.024.
Auf unnötige Atteste verzichten
Die Landesärztekammer bittet Schulen und Kindergärten darum, auf unnötige Atteste für erkrankte und gesunde Kinder zu verzichten. Demnach ist es in der aktuellen Lage nötig, vermehrt der Einschätzung der Eltern zu vertrauen. Kinderarztpraxen seien aufgrund der zunehmenden Infektionszahlen aktuell "extrem belastet".
dpa, MDR (Annekathrin Queck)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 16. Dezember 2022 | 19:00 Uhr
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