Zappendorf im Saalekreis Hobbywinzer will Weinberg von Georg Friedrich Händel wiederbeleben
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31. Juli 2023, 11:39 Uhr
In Zappendorf im Saalekreis steht ein Weinberg, der früher der Familie des Halleschen Komponisten Georg Friedrich Händel gehörte. In den letzten Jahren ist der Weinberg verwahrlost. Ein Hobby-Winzer hat den Berg gekauft und will ihn wiederbeleben. Eigentlich ist Marcel Schuchert aus Zappendorf Krankenpfleger in einer Klinik in Halle. Privat schlägt sein Herz aber für Berge.
Im Saalekreis will ein Hobby-Winzer den alten Weinberg der Familie von Georg-Friedrich-Händel ertüchtigen. Nach Angaben von Marcel Schuchert aus Zappendorf befindet sich das Flurstück nun in seinem Besitz. Er sei stolz darauf, dieses Stück Kulturgut wiederzubeleben, sagte er MDR SACHSEN-ANHALT.
Aktuell wartet Schuchert darauf, die sogenannten Reb-Rechte erteilt zu bekommen. Dabei handele es sich nicht nur um eine Formalie, da sich der alte Weinberg in einem Naturschutzgebiet befände, erklärte der 31-Jährige. Schuchert, der im Haupterwerb als Krankenpfleger in einer Klinik in Halle arbeitet, möchte, wenn die Reb-Rechte erteilt werden, 400 Rebstöcke von pilz-widerstandsfähigen Weinen pflanzen. Die Ernte will er zusammen mit dem Weingut Lindner in Höhnstedt zu einem trockenen Weißwein ausbauen.
Entdeckung des Weinbergs in den 1990ern
Das Ziel des jungen Mannes: in fünf Jahren den ersten Händel-Wein ausschenken zu können. Geplant ist eine Menge von 500 Litern. Mitte der 1990er-Jahre war zufällig entdeckt worden, dass der alte Weinberg zwischen Langenbogen und Zappendorf einst der Familie des berühmten Barockkomponisten gehörte. Der Weinberg wurde aufgerebt, Händels Weinblütenfest in Zappendorf erfolgreich aus der Taufe gehoben. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region, auch wegen seines Ausblicks über das Naturschutzgebiet mit verschiedenen Seen, in dem er liegt. Nach anfänglich guter Pflege, ist das Flurstück in den letzten Jahren verwahrlost. Nach Angaben der Bürgermeisterin der Gemeinde Salzatal, Ina Zimmermann (CDU), zu der auch Zappendorf gehört, hat der Händel-Weinberg eine große Bedeutung für das Dorf. Dem jungen Winzer sicherte sie Unterstützung zu.
Georg Friedrich Händel in Halle und London
* Am 23. Februar wird Georg Friedrich Händel in Halle in der jetzigen Große Nikolaistraße 5 geboren.
* 1702 nimmt Händel eine Anstellung als Organist am reformierten Dom in Halle an. Mit 17 brilliert er nicht nur auf der Orgel, sondern spielt auch Cembalo, Violine und Oboe.
* 1705 feiert Händels erste Oper "Almira" (HWV 1) in Hamburg Premiere, nur zwei Monate später die zweite: "Nero".
* 1712 übersiedelt Händel nach London.
* 1742 findet die erste Londoner Aufführung des "Messias" (HWV 56) im Covent Garden Theatre statt.
* 1759 stirbt Händel. Er wird in der Westminster Abbey in London beigesetzt.
* Der berühmteste Sohn der Stadt Halle wurde nicht erst nach seinem Tode weltbekannt wie viele andere Komponisten, sondern er gelangte bereits zu Lebzeiten zu großem Ruhm. In London feierte er Erfolg um Erfolg. Das Publikum liebte seine Opern, dann seine Oratorien, ein ganzes Land lag ihm zu Füßen. Trotzdem vergaß er seine Wurzeln - seine Familie - nicht. Immer wenn es ihm möglich war, kehrte er ins heimatliche Halle zurück, um hier seine Mutter und die anderen Mitglieder der Familie zu sehen.
MDR (Marc Weyrich, Susanne Ahrens)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 05. Juni 2023 | 06:10 Uhr
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