Hunderte Besucher haben die Möglichkeit genutzt und die Abraumhalde "Hohe Linde" bestiegen. Es kam zeitweise zu langen Schlangen. Der Gipfel ist 144 Meter hoch und bietet Besuchern einen Blick über die Berg- und Rosenstadt Sangerhausen, den Südharz, den Kyffhäuser und die Goldene Aue. Die Halde ist übrigens genau 5,25 Meter höher als die Cheops-Pyramide in Ägypten.

Es sei die erste Haldenbesteigung seit 2019, sagte der Gästeführer vom Schaubergwerk Wettelrode, Thomas Wäsche. Besteigen durfte die Halde nur, wer ausreichend festes Schuhwerk vorweisen konnte, so steht es auf der Internetseite des Erlebniszentrums Bergbau. "Für die etwa 400 Meter lange Strecke werden etwa 20 Minuten benötigt", sagte Wäsche. Vor dem Aufstieg konnten Besucher den neuen Gipfelpass für die Stempel der Mansfelder Halden kaufen. Wer es bis ganz nach oben geschafft hat, hat diesen Stempel – quasi als "Haldenbezwinger" – erhalten.

Im Mansfelder Land ist vor etwa 800 Jahren zum ersten Mal nach Kupfererz gegraben worden. Bis 1990 kamen im Laufe der Jahrhunderte 2,6 Millionen Tonnen Kupfer und 14.000 Tonnen Silber im Gebiet der Mansfelder Mulde und des Sangerhäuser Reviers zusammen. Die "Hohe Linde" selbst entstand von Mitte der 1950er Jahre bis 1990. Auf mehr als 15 Hektar wurden etwa 6,8 Millionen Kubikmeter Abraum aus Zechstein und Kalk zu dem heute weithin sichtbaren Kegel aufgetürmt.