Der Gipskarst im Südharz 1 min
Mit einer Resolution soll der weltweit einmalige Gipskarst im Südharz erhalten bleiben. Mehr dazu auch im Audio. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Köhn
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 01.10.2024 08:37Uhr 00:31 min

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Forscher sind besorgt Resolution zum Schutz des Gipskarsts in Mansfeld-Südharz

01. Oktober 2024, 11:21 Uhr

Der Gipsabbau gehört zum Südharz. Jetzt sollen neue Probebohrungen stattfinden. Das wollen Forscher verhindern. Sie wollen den Gipskarst in der Region mit Hilfe einer Resolution schützen.

Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher befürchtet die schleichende Zerstörung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz in Sachsen-Anhalt. Der Verband kritisiert vor allem die beabsichtigten Probebohrungen in dem Schutzgebiet. So habe ein Unternehmen der Gipsbranche insgesamt acht Probebohrungen beantragt, um das Gipsvorkommen bei Questenberg in der Gemeinde Südharz zu erkunden. Die Genehmigung dafür, so die Befürchtung des Verbandes, könnte demnächst durch den Landkreis Mansfeld-Südharz erteilt werden.

Verband will Probebohrungen verhindern

Der Verband will die Probebohrungen verhindern und hat zu diesem Zweck eine Resolution verfasst. Sie sei an die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und den Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz verschickt worden.

Gipstagebau bei Pößneck im Herbst
So sieht der Gips-Abbau in Pößneck in Thüringen aus. (Archivbild) Bildrechte: imago images / CHROMORANGE

In der Resolution spricht sich der Verband für den "konsequenten Schutz des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz in Sachsen-Anhalt aus und lehnt die geplanten Probebohrungen in den Schutzgebieten vehement ab, da sie der Vorbereitung des Gipsabbaus und damit der Zerstörung der Schutzgebiete dienen".

Weltweit einmaliger Naturraum

Die Gipskarstlandschaft des Südharzes gilt als ein weltweit einmaliger Naturraum, der sich über rund 100 Kilometer und auf Teile von Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen erstreckt. "Zahlreiche FFH-Gebiete, aber auch viele Steinbrüche, die bereits große Teile der Landschaft zerstört haben, prägen den Gipskarst im Südharz", so der Verband weiter.

Dampflok der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) 30 min
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Unter FFH (Flora-Fauna-Habitat) versteht man ein Gebiet, das unter besonderem Natur- und Landschaftsschutz steht. Sachsen-Anhalt sei das einzige Bundesland, in dem der Gipskarst noch vollständig erhalten sei, schreiben die Experten weiter. "Dieses Gebiet wurde daher konsequenterweise als 'Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz' ausgewiesen – es ist das bisher weltweit einzige nennenswerte Biosphärenreservat im Sulfatkarst der Welt!"

Verband: Gebiet nicht wirtschaftlichen Interessen opfern

Der Verband befürchtet, dass das Schutzgebiet wirtschaftlichen Interessen geopfert werden könnte. "Die Regierung von Sachsen-Anhalt hat dem Vernehmen nach verlauten lassen, dass man Steinbrüche in Kauf nehmen werde, wenn sich ein Gipsabbau hier lohne", schreiben die Höhlen- und Karstforscher. Den Angaben zufolge sollte mit den ersten Probebohrungen bereits im September 2024 begonnen werden.

Den Umweltverbänden sei jetzt jedoch noch einmal eine Frist zur Stellungnahme bis zum 8. Oktober eingeräumt worden. "Das Land Sachsen-Anhalt muss seine Verantwortung für die international bedeutsame Gipslandschaft erkennen und wahrnehmen", so der Verband - "und die Landschaft als UNESCO-Welterbe schützen."

MDR (Stephan Schulz, Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. Oktober 2024 | 08:30 Uhr

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