Tarifvertrag für Ernährungsindustrie Warnstreik bei Rotkäppchen in Freyburg
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10. November 2023, 12:05 Uhr
In der Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt stehen die Zeichen auf Streik: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat unter anderem die Beschäftigten der Freyburger Sektkellerei von Rotkäppchen zu einem Warnstreik aufgerufen. Damit wollen sie in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
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- Die Beschäftigten der Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt sind wieder zum Warnstreik aufgerufen.
- Unter anderem fordern die Mitarbeiter der Rotkäppchen-Sektkellerei einen neuen Tarifvertrag.
- Landesweit sind von den Tarifauseinandersetzungen rund 3.700 Beschäftigte betroffen.
In Sachsen-Anhalts Ernährungsindustrie gibt es erneut Warnstreiks. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat für Freitagmittag die Mitarbeiter der Sektkellerei Rotkäppchen-Mumm in Freyburg/Unstrut (Burgenlandkreis) aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Wie die Gewerkschaft NGG mitteilte, sollen die Beschäftigten der Frühschicht ihre Arbeit ab 12 Uhr niederlegen. Die Kollegen der Spätschicht würden ebenfalls voraussichtlich bis 16 Uhr in den Ausstand treten.
Mit dem Warnstreik soll der Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen erhöht werden. NGG-Verhandlungsführer Uwe Ledwig sagte, in Sachsen-Anhalt werde für viel weniger Lohn länger gearbeitet als in vergleichbaren Betrieben in den alten Bundesländern. Die Zuschläge seien geringer, die Beschäftigten erhielten weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld als ihre Kolleginnen in den Schwesterbetrieben und hätten weniger freie Tage. Dieser Missstand müsse 33 Jahre nach dem Mauerfall beseitigt werden.
"Arbeitgeber sehen Verantwortung nicht"
Die Gewerkschaft hatte deswegen den bisherigen Manteltarifvertrag zum 31. August gekündigt. Mit der bisherigen Reaktion der Arbeitgeber ist NGG-Verhandlungsführer Ledwig nicht zufrieden. "Sie wissen, dass der Arbeitskräftemangel größer wird und die Beschäftigten zurzeit in der besseren Position sind, was insbesondere die Arbeitsplatzwahl betrifft. Aber Lösungen und Verantwortung sehen sie zu wenig bei sich selbst."
In Sachsen-Anhalt betreffen die Verhandlungen nach NGG-Angaben rund 3.700 Beschäftigte. Dazu gehören neben Rotkäppchen zum Beispiel der Knäckebrothersteller Burger und die Schwarz-Produktion (Lidl/Kaufland) mit ihrem Getränkehersteller MEG. An den MEG-Standorten in Leißling und Jessen hatte es in der vergangenen Woche Warnstreiks gegeben. Am Donnerstag hatten Beschäftigte der Großbäckerei Artiback in Halle die Arbeit niedergelegt.
MDR (Christoph Dziedo, Hannes Leonard)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. November 2023 | 12:00 Uhr
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