• Nach langen Verhandlungen steht die Finanzierung für die Straßenbahn in Naumburg.
• Stadt und Burgenlandkreis wollen sich an der "Wilden Zicke" beteiligen.
• Die Übernahme des Landkreises ist schon länger Thema.

Die Finanzierung der historischen Straßenbahn in Naumburg (Burgenlandkreis) ist offenbar grundsätzlich gesichert. Andreas Plehn, Geschäftsführer der Naumburger Straßenbahn GmbH, erklärte MDR SACHSEN-ANHALT, man könne sagen, dass man es finanziell hinbekomme, dass die Bahn in den nächsten Jahren weiterfahren könne. Das sei die frohe Botschaft. Plehn betonte aber: "Wenn keine offizielle Lösung einer zusätzlichen Finanzierung gefunden wird, dann müssen wir den Fahrplan drastisch einschränken."

Weil das Geld knapp ist, ist laut Plehn die Straßenbahn derzeit personell nicht so besetzt, wie es eigentlich sein müsste. Dagegen sei die Fahrgastzahl gestiegen, was schön sei. Die Bahn befördere am Tag 800 bis 1.000 Gäste. Plehn sagte: "Das ist eine Nummer für 2,8 Kilometer Streckenlänge mit einer Straßenbahn."

Damit die "Wilde Zicke", wie die Naumburger Straßenbahn liebevoll genannt wird, langfristig weiterfahren kann, wollen sich die Stadt und der Burgenlandkreis an der Straßenbahngesellschaft (NSB) beteiligen. Die Gespräche dazu ruhen allerdings, das Thema soll nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT erst im neu gebildeten Kreistag wieder zur Sprache kommen.

Pläne einer Übernahme der Bahn durch den Landkreis gibt es seit Längerem. Demnach will der Burgenlandkreis Anteile des privaten Betreibers, der Naumburger Straßenbahn GmbH (NSB), übernehmen. Dafür verlangte die NSB zunächst bis zu 1,1 Millionen Euro. Das hatte der Kreistag im Frühjahr abgelehnt. Die NSB hatte den Preis mit jahrelangen Investitionen gerechtfertigt.

Die "Wilde Zicke" fährt in Naumburg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Sie war jahrzehntelang die einzige Ringbahn Europas.