Bauernverband Erntebilanz 2023: Weniger Erträge, schlechte Qualität

22. August 2023, 20:14 Uhr

Die Bauern in Sachsen-Anhalt sind mit der diesjährigen Ernte nicht zufrieden. Das durchwachsene Wetter der letzten Monate habe weniger Erträge und schlechte Qualität der Ernten mit sich gebracht. Durch den Regen der letzten Wochen gebe es aber noch Hoffnung.

Bäuerinnen und Bauern in Sachsen-Anhalt sind mit der diesjährigen Ernte nicht zufrieden. Der Präsident des Bauernverbandes, Olaf Feuerborn, sagte am Dienstag, mäßige Mengen, lokale Ernteschäden und besonders die durchwachsenen Qualitäten der Ernte wirkten sich betrieblich aus.

Rüben, Kartoffeln und Mais könnten vom Regen profitieren

So seien bislang unter anderem unterdurchschnittliche Mengen Getreide und Raps geerntet worden. Man setze nun darauf, dass die Niederschläge für gute Ernten bei Rüben, Kartoffeln, Mais und Grünland sorgen, so Feuerborn.

Grund für die nicht zufriedenstellende Qualität der Ernte - beispielsweise ein eher niedriger Eiweißgehalt – seien unter anderem die teils intensiven Gewitter gewesen, die seit der Aussaat im Herbst 2022 verzeichnet wurden, hieß es. Auch hohe Temperaturen verminderten die Qualität.

"Unsere Betriebe werden sich an Klima, Wetter und Marktentwicklungen weiter anpassen", sagte Feuerborn. Die Lage der Landwirte werde aber auch durch die aktuelle Marktsituation erschwert. Durch unbeständige Märkte sähen sie sich vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, so Feuerborn. Zudem würden sie durch bürokratische Vorgaben belastet.

Erträge bei Weizen unter Vorjahresniveau

Der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied nannte die diesjährige Ernte eine "echte Zitterpartie". Ein nasses Frühjahr, gefolgt von Trockenheit im Mai und Juni und eine ständig durch Niederschläge unterbrochene Ernte hätten die Bauern vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Regen und Sturm hätten teils deutliche Schäden hinterlassen, was zu geminderten Mengen und Qualitäten führe.

Nach der vorläufigen Schätzung des Verbands dürften die Erträge bei Weizen als wichtigster Getreidesorte deutlich unter Vorjahresniveau liegen. Nur bei Wintergerste, die noch vor der Regenperiode geerntet werden konnte, sei die Erntemenge gestiegen. Bei Winterraps sei trotz einer Ausweitung der Anbauflächen eine geringere Erntemenge zu erwarten.

dpa, MDR (Anne Gehn-Zeller)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. August 2023 | 18:00 Uhr

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