Sohn erschlagen Axt-Prozess in Dessau-Roßlau: Landgericht verhängt lange Haftstrafe
Hauptinhalt
21. März 2025, 17:11 Uhr
Ein 62-Jähriger aus Kasachstan, der seinen Sohn getötet hat, muss für viele Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht in Dessau sah es als erwiesen an, dass der Mann vergangenen Juli nach einem Streit mindestens sechs Mal auf den Kopf des Opfers eingeschlagen hat.
Im sogenannten Axt-Prozess am Landgericht Dessau-Roßlau ist am Freitag das Urteil gesprochen worden. Nach Informationen von MDR-SACHSEN-ANHALT muss der 62 Jahre alt Angeklagte wegen Totschlags für elf Jahre ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Kasache im Juli vergangenen Jahres seinen Sohn getötet hatte.
Mit einer Axt habe er nach einem Streit mindestens sechs Mal auf den Kopf seines Sohns eingeschlagen. Anschließend habe er dem 33-Jährigen ein Messer in den Hals gerammt – so tief, dass die Klinge dabei abgebrochen war.
Sohn mit Axt erschlagen: Richterin glaubt Angeklagtem nicht
Laut Gericht waren Vater und Sohn zum Zeitpunkt der Tat betrunken, Hinweise auf eine verminderte Schuldfähigkeit liegen demnach nicht vor. Der Beschuldigte hatte im Prozess angegeben, von seinem Sohn attackiert und in Notwehr gehandelt zu haben. Diese Aussage sei eine reine Schutzbehauptung und von Beweisen widerlegt, so die vorsitzende Richterin. Der Mann sei aufbrausend und herrschsüchtig. Er habe über Jahre hinweg seine Familie terrorisiert, seine Frau und seine Kinder beleidigt, erniedrigt und gedroht sie zu töten.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer zehn Jahre Haft gefordert, die Verteidigung fünfeinhalb Jahre sowie die Unterbringung des 62-Jährigen in einer Entziehungsanstalt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
MDR (Martin Krause; Karin Roxer, Norma Düsekow, Oliver Leiste) | Erstmals veröffentlicht am 13. Januar 2025.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. Januar 2025 | 14:30 Uhr