Anhalt-Bitterfeld Katastrophenfall nach Cyberangriff aufgehoben

02. Februar 2022, 11:36 Uhr

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat den Katastrophenfall im Zusammenhang mit dem Cyberangriff wieder aufgehoben. Eine Gefährdungslage für die Öffentlichkeit durch massive Einschränkungen in Verwaltungsabläufen bestehe nicht mehr, sagte ein Sprecher. Bis alle Schäden behoben sind, wird es allerdings noch lange dauern.

Knapp ein halbes Jahr nach dem Hackerangriff auf die Verwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld hat diese den Katastrophenfall aufgehoben. "Vieles bleibt noch zu tun. Dennoch sind wir jetzt auf einem guten Weg hin zur Normalität", sagte ein Sprecher des Landkreises am Mittwoch.

Katastrophenfall nicht mehr gerechtfertigt

Die neu aufgebauten IT-Strukturen stellen demnach die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung in großen Teilen wieder her. Eine Gefährdungslage für die Öffentlichkeit durch massive Einschränkungen in Verwaltungsabläufen bestehe nicht mehr, so der Sprecher. Die weiteren Maßnahmen zur Stabilisierung und endgültigen Errichtung aller digitalen Strukturen rechtfertigten die Aufrechterhaltung eines Katastrophenfalls allerdings nicht weiter.

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Bis die Landkreisverwaltung aber wieder ohne Einschränkungen arbeiten kann, wird es noch dauern. Im Laufe des ersten Halbjahres soll die Struktur wieder vollständig hergestellt sein.

Was bedeutet ein Katastrophenfall? In diesem Katastrophenschutzfall koordiniert ein Stab unter Leitung des Landrats die Zusammenarbeit der Behörden und die Abwehrmaßnahmen. Dort wird auch entschieden, ob Amtshilfe von anderen Dienststellen angefordert werden muss.

Keine Anfragen, keine Dienstleistungen

Am 6. Juli des vergangenen Jahres hat ein Hackerangriff die Verwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld lahmgelegt. Den Angaben zufolge wurden bei dem Angriff sämtliche Daten verschlüsselt, die auf dem Server gespeichert sind.

Anfragen von Bürgern konnten daher nicht mehr bearbeitet werden, Dienstleistungen etwa der KFZ-Zulassungsstelle und des Jugend- und Sozialamts waren nicht verfügbar. Die Kreisverwaltung wurde deshalb auch vom Innenministerium, dem Landeskriminalamt und Experten der Hochschule Harz unterstützt.

Erpressungsversuch gescheitert

Laut Landeskriminalamt hatten die Cyber-Kriminellen später ein Lösegeld gefordert, das in einer Kryptowährung gezahlt werden sollte. Der Landkreis lehnte diese Zahlung allerdings entschieden ab.

MDR,dpa (Max Schörm)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 02. Februar 2022 | 11:00 Uhr

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