Sechs Wochen danach Nach Anschlag in Magdeburg: Weiterhin verletzte Personen in Behandlung
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31. Januar 2025, 18:27 Uhr
Der Anschlag von Magdeburg hat sechs Todesopfer gefordert. Rund 300 weitere Menschen wurden verletzt. Einige von ihnen kamen in den Krankenhäusern in und um Magdeburg unter – und darüber hinaus. Eine Umfrage von MDR SACHSEN-ANHALT zeigt: Die meisten der Behandelten konnten mittlerweile nach Hause.
Die meisten der beim Anschlag in Magdeburg verletzten Menschen sind inzwischen wieder aus den Krankenhäusern entlassen worden. Das geht aus Anfragen von MDR SACHSEN-ANHALT bei Krankenhäusern im Land und darüber hinaus hervor.
Magdeburg: Eine Person weiter in Uniklinik behandelt
Demnach hatte allein die Uniklinik Magdeburg nach dem Attentat mehr als 80 Menschen aufgenommen. Aktuell ist dort noch eine Person in Behandlung, teilte die Klinik am Freitag mit. Bereits ab 26. Dezember befand sich in der Klinik niemand mehr in Lebensgefahr.
Im Städtischen Klinikum Magdeburg sind alle Schwerverletzten nach Klinikangaben bereits seit dem 21. Dezember außer Lebensgefahr. In das Krankenhaus waren insgesamt 70 Verletzte eingeliefert worden.
Attentat in Magdeburg: Verletzte auch in Halle behandelt
Auch in Halle vefindet sich noch eine Person in Behandlung, die beim Anschlag in Magdeburg verletzt worden war. Wie das Klinikum Bergmannstrost MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag mitteilte, wird dort noch immer ein verletzter Mann behandelt. Zum Gesundheitszustand wollte ein Sprecher des Krankenhauses keine weiteren Angaben machen.
Im Universitätsklinikum Halle ist nach Angaben des Hauses eine Patientin versorgt worden. Sie habe das Klinikum inzwischen verlassen können. In den Krankenhäusern St. Elisabeth und St. Barbara sowie Martha-Maria waren keine Verletzten des Anschlags untergebracht.
Krankenhäuser in der Altmark behandelte ambulant und stationär
In der Altmarkklinik in Gardelegen wurden je vier Verletzte stationär und ambulant behandelt, in Salzwedel niemand. Im Krankenhaus in Seehausen wurden zwei Personen stationär behandelt. Das teilten die Kliniken MDR SACHSEN-ANHALT mit. Alle Patienten wurden demzufolge bereits vor dem 7. Januar wieder entlassen. Nachhaltige gesundheitliche Beeinträchtigungen sind nicht bekannt.
Die Ameos-Kliniken in Sachsen-Anhalt nahmen im Zuge des Anschlags nach eigenen Angaben ebenfalls Patientinnen und Patienten auf. In Halberstadt wurden zwei Personen versorgt; eine war dort mit Stand vom 23. Januar immer noch in Behandlung. In Aschersleben waren zwei Patienten aufgenommen worden, in Bernburg vier, zwei davon stationär.
Von den elf Personen, die in Schönebeck aufgenommen wurden, waren vier in stationärer Behandlung. Das Klinikum ins Haldensleben hat sechs Menschen aufgenommen, drei davon stationär.
Zum Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten wollte Ameos unter Berücksichtigung der ärztlichen Schweigepflicht, laufender Ermittlungen und des Datenschutzes keine weiteren Angaben machen.
Schwer verletzte Person außer Lebensgefahr
Vierzig zum Teil schwer verletzte Personen wurden auch in den Helios-Kliniken in Burg, Oschersleben und Vogelsang-Gommern behandelt. 20 davon in der Klinik im Jerichower Land in Burg.
Eine schwer verletzte Person kam ins Krankenhaus nach Berlin-Buch.Diese befindet sich laut den Angaben eines Sprechers nicht mehr in Lebensgefahr. Weitere Angaben wollte das Unternehmen aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht und aus Rücksicht auf die Patientinnen und Patienten nicht machen.
Das städtische Klinikum in Dessau behandelte nach Angaben eines Sprechers direkt am Anschlagstag eine Familie ambulant.
An den Standorten des Harzklinikums in Quedlinburg, Wernigerode und Blankenburg wurden nach Angaben eines Sprechers keine Verletzten des Anschlags behandelt.
Weitere Patienten außerhalb von Sachsen-Anhalt
Im städtischen Krankenhaus im niedersächsischen Braunschweig ist nach eigenen Angaben ein Verletzter aus Magdeburg untergebracht. Die Person ist demnach am 20. Dezember eingeliefert worden und lag bis zum 8. Januar auf der dortigen Unfallchirurgie. Den Angaben zufolge wurde dier Person im Anschluss in die Reha in die Magdeburger Median-Klinik entlassen. Seit dem 20. Januar sei sie allerdings wieder Patient in Braunschweig und liege dort aktuell noch.
Die Uniklinik in Leipzig nahm ebenfalls eine Patientin im Zuge des Anschlags auf. Laut Klinik-Angaben ist sie "polytraumatisiert" gewesen, wurde aber mittlerweile in die Reha entlassen. Gleichzeitig sei sie weiterhin an der Klinik in Behandlung und müsse wahrscheinlich mit "moderaten Einschränkungen ihrer Körperfunktionen" leben.
Robert Werdehausen, der Intensivklinik-Leiter der Uniklinik Magdeburg, sagte 20 Tage Tage nach der Tat, noch in der Nacht des Attentats hätten sich die Kliniken untereinander vernetzt und ausgetauscht.
Untersuchungsausschuss soll zur Aufklärung beitragen
Bei dem Anschlag am 20. Dezember raste ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen sind tot, rund 300 wurden verletzt. Der Bundesopferbeauftragte spricht Roland Weber spricht von mehr als 700 Betroffenen. Für sie werden aktuell Hilfen aus Spendengeldern ausgezahlt.
MDR (Lars Frohmüller, Cornelia Müller, Christoph Dziedo, Sebastian Gall, Kalina Bunk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. Januar 2025 | 13:00 Uhr