Im Fach Geschichte Bildungsministerin über geleakte Abi-Prüfungen: "Keine Panne – sondern Straftat"
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09. Mai 2023, 16:59 Uhr
In Sachsen-Anhalt hat es kurz vor den Abiturprüfungen im Fach Geschichte eine Panne gegeben. Die Themen waren vorab bekannt geworden, indem sie in Chatgruppen geteilt wurden. Deswegen hatten die Prüfungen am Montag mit einer Verzögerung begonnen. Nun gibt es neue Details.
- Die Themen der diesjährigen Abiturprüfung im Fach Geschichte sind vorab in Chatgruppen bei WhatsApp verbreitet worden.
- Das Bildungsministerium hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
- Das Ministerium sagt, es habe keine Panne gegeben. Stattdessen liege die "Straftat eines Einzelnen" vor, sagt die Ministerin.
Nach dem Leak von Abiturprüfungen in Sachsen-Anhalt im Fach Geschichte gibt es neue Details. Wie Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) am Dienstag auf der Landespressekonferenz mitteilte, wurden die Themen vorab über Chatgruppen des Messengers WhatsApp verbreitet. Eine entsprechende Meldung sei am Sonntag beim Landesschulamt eingegangen. Die Aufgaben seien jedoch bereits am Samstag in den Gruppe geteilt worden.
"Keine Panne der Behörde"
Nachdem das Landesschulamt von dem Vorfall erfahren habe, sei ein Notfallplan in Kraft gesetzt worden. Alle Schulleitungen seien informiert worden, teilte das Bildungsministerium mit. Ministerin Feußner lobte am Dienstag die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Sollten im Zuge der Ermittlungen Lücken im Sicherheitssystem aufgedeckt werden, würden diese geschlossen. Feußner betonte aber: "Es war eine Straftat eines Einzelnen und keine Panne der Behörden."
Es war eine Straftat eines Einzelnen und keine Panne der Behörden.
Die Prüfungsaufgaben werden laut Feußner elektronisch und verschlüsselt als Dateien zur Verfügung gestellt. Sie können nur von autorisierten Personen von einem Server des Landes heruntergeladen werden. Anschließend würden sie auf einem separaten Drucker, zu dem nicht alle Lehrer Zugang hätten, ausgedruckt und in einem Tresor aufbewahrt.
Anzeige gegen Unbekannt
An die Öffentlichkeit geraten waren nach den Worten eines Ministeriumssprecher von Montag nicht die gesamten Aufgaben, sondern Überschriften. Das Bildungsministerium will den Vorfall nun zügig aufarbeiten. Man habe Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg erstattet. "Wir versuchen alles rauszukriegen, was rauszukriegen ist", so der Sprecher am Montag. Man gehe aktuell nicht von einem Hackerangriff aus, wahrscheinlich liege "menschliches Versagen" vor.
Prüfungen eine Stunde nach hinten verlegt
Für die Abi-Prüfungen am Montag waren in der Folge Reserveaufgaben bereitgestellt worden. Um den Schulen ausreichend Zeit zur Vorbereitung einzuräumen, hatten die Prüfungen eine Stunde später begonnen. Feußner betonte am Dienstag, dabei sei alles planmäßig verlaufen.
Die geleakten Abituraufgaben waren am 8. Mai eines der drei wichtigsten Themen in Sachsen-Anhalt.
dpa/MDR (Cornelia Winkler) | Erstmals veröffentlicht am 08.05.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Mai 2023 | 12:00 Uhr
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