Chronologie Die schwersten Zugunfälle in Deutschland

06. Mai 2011, 12:50 Uhr

Mindestens elf Menschen sterben am Wochenende in Sachsen-Anhalt bei einem der schwersten Zugunglücke im vergangenen Jahrzehnt. 22 Reisende werden verletzt. Die Nachrichtenagentur dapd dokumentiert die schwersten Unfälle:

8. November 1951
Im oberbayerischen Bahnhof Walpertskirchen kommen 16 Menschen um, als ein Personenzug wegen eines Fahrdienstleiterfehlers auf einen Nahgüterzug auffährt.

18. Dezember 1954
Im Hauptbahnhof Dortmund kollidiert ein ausfahrender Nahverkehrszug mit einem einfahrenden Kinder-Sonderzug. Eine Weiche war wegen Bauarbeiten falsch gestellt. 15 Tote, 71 Verletzte.

5. Oktober 1961
Im Hamburger S-Bahnhof Berliner Tor fährt ein Personenzug auf einen Bauzug, den der Fahrdienstleiter übersehen hatte. 28 Tote, 55 Verletzte.

6. Juli 1967
An einem Bahnübergang in Langenweddingen bei Magdeburg fährt ein Tanklastzug mit 15.000 Litern Benzin wegen einer nur halb geschlossenen Schranke auf den Bahndamm und kollidiert mit einem Zug und explodiert. 94 Menschen sterben.

22. Juni 1969
Im Bahnhof Hannover-Linden explodiert ein Güterwaggon mit Munition. Zwölf Tote, 30 Verletzte.

9. Februar 1971
Am Bahnhof Aitrang im Allgäu entgleist der TEE 56 "Bavaria" in einer Kurve vermutlich infolge eines Bremsendefekts. Ein Schienenbus prallt gegen den umgestürzten Steuerwagen. 28 Tote, 42 Verletzte.

27. Mai 1971
Auf der Strecke Wuppertal - Radevormwald stößt ein als Schülersonderzug fahrender Schienenbus mit einem Nahgüterzug zusammen. Ursache ist unter anderem ein vereinfachtes Signalsystem auf der Strecke. 46 Tote, 25 Verletzte.

21. Juli 1971
In Rheinweiler bei Freiburg entgleist der D 370 "Schweiz-Express" vermutlich wegen eines technischen Defekts in einer Kurve. 23 Tote, 142 Verletzte.

5. November 1973
Auf der Strecke Kassel - Bebra fährt ein D-Zug wegen Bremsenversagens auf einen anderen auf. 14 Tote, 65 Verletzte.

8. Juni 1975
Auf der Strecke München - Lenggries stoßen zwei Eilzüge infolge von Fahrdienst- und Fahrplanfehlern frontal zusammen. 41 Tote, 122 Verletzte.

22. Juli 1975
Im Bahnhof Hamburg-Hausbruch prallt ein Nahverkehrszug frontal auf einen Schnellgüterzug. Elf Tote, 125 Verletzte.

31. Oktober 1982
Bei Potsdam fährt ein Güterzug auf einen vollbesetzten Personenzug. Der Lokführer des Güterzuges übersah bei dichtem Nebel Signale. Acht Tote, 55 Verletzte.

29. Februar 1984
Im Bahnhof Hohenthurm bei Halle fährt der D-Zug Berlin-Saarbrücken auf einen Personenzug auf. Der Lokführer übersah bei Nebel ein Haltesignal. Elf Tote, 46 Verletzte.

11. Oktober 1985
Bei Magdeburg stoßen auf einem wegen Bauarbeiten nur eingleisig befahrbaren Streckenstück ein Personenzug und eine Diesellok frontal zusammen. Als Ursache gilt Versagen des Fahrdienstleiters. 13 Tote, 40 Verletzte.

19. Januar 1988
In Forst Zinna bei Jüterbog stößt der D-Zug Leipzig-Berlin-Stralsund mit einem sowjetischen Panzer zusammen, der auf den Gleisen stecken geblieben war. Sechs Tote, 33 Schwerverletzte.

3. Dezember 1988
Bei Görlitz stoßen ein Kohlezug aus Polen, dessen Lokführer ein Haltesignal übersah, und ein Zug der DDR-Reichsbahn frontal zusammen. Acht Tote, vier Verletzte.

2. Februar 1990
Im Bahnhof Rüsselsheim stößt ein ausfahrender S-Bahn-Zug mit einem einfahrenden Zug zusammen. Ein Fahrer hatte ein Haltesignal übersehen. 17 Tote, 72 Verletzte.

15. November 1992
In Northeim in Niedersachsen rast der D-Zug Innsbruck - Kopenhagen in einen Güterwagen, der wegen eines abgefallenen Puffers entgleist war. Elf Tote, 52 Verletzte.

29. September 1994
Zwei Nahverkehrszüge stoßen bei Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein frontal zusammen. Sechs Tote, 20 Verletzte.

5. Juli 1997
Ein Güterzug verliert bei Marburg Stahlrohre. Ein Rohr bohrt sich in die Seite eines entgegenkommenden Regionalexpresszugs. Sechs Menschen werden getötet, zehn verletzt.

3. Juni 1998 Im niedersächsischen Eschede entgleist der ICE 884 wegen eines gebrochenen Radreifens. 101 Menschen sterben.

6. Februar 2000
Vor dem Bahnhof von Brühl entgleist kurz nach Mitternacht der D-Zug 203, der sich auf dem Weg von Amsterdam nach Basel befand. Neun Menschen sterben, 149 Passagiere werden verletzt, ein Teil von ihnen schwer.

11. Juni 2003
In Baden-Württemberg kommen bei einem Zusammenstoß zweier Regionalzüge bei Schrozberg in der Nähe von Schwäbisch Hall sechs Menschen ums Leben.

5. Mai 2004
In Weyhe bei Bremen überrollt ein Güterzug drei unmittelbar neben den Gleisen spielende Kinder. Die drei Jungen im Alter von vier Jahren sind auf der Stelle tot.

26. April 2005
Im Oberallgäu wird bei einem Unglück der Zugführer getötet. 15 Insassen des Zuges, der auf der Strecke Ulm-Kempten am Übergang Unterwengen bei Dietmannsried mit einer Baumaschine zusammenstößt, werden verletzt.

19. Juli 2005
Auf einem unbeschrankten Bahnübergang im oberbayerischen Landkreis Miesbach sterben zwei junge Männer. Ein Zug hat ihr Auto erfasst und 40 Meter mitgeschleift.

25. August 2005
Beim Zusammenstoß eines Regionalzuges und eines Autos an einem beschrankten Bahnübergang im thüringischen Sollstedt kommen zwei Frauen ums Leben.

22. September 2006
Auf einer Teststrecke im Emsland rast ein Transrapid mit rund 200 Stundenkilometern in einen mit zwei Personen besetzten Werkstattwagen. 23 Menschen sterben.

4. Dezember 2007
In Germersheim in Rheinland-Pfalz werden drei Kinder im Alter von 11, 13 und 14 Jahren beim Spielen auf den Gleisen von einem Zug erfasst und getötet.

29. Januar 2011
Beim Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Güterzug auf einer eingleisigen Strecke in Hordorf bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt kommen elf Menschen ums Leben, 22 Reisende werden verletzt.

(Quelle: dapd)

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