MDR-Rundfunkrat | L 470 | Leipzig, 23.10.2011 Prof. Dr. Karola Wille als MDR-Intendantin gewählt
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02. November 2011, 10:30 Uhr
Rundfunkrat votiert mit 32 Stimmen für die Kandidatin – Vorsitzender Johannes Jenichen gratuliert künftiger Chefin der Dreiländeranstalt
Prof. Dr. Karola Wille wird die neue Intendantin des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS. Der Rundfunkrat des Senders hat die Juristin heute auf Vorschlag des Verwaltungsrates in das höchste Amt der Dreiländeranstalt für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gewählt. Prof. Wille erhielt in der geheimen Abstimmung 32 Ja-Stimmen, sieben der insgesamt 39 anwesenden Mitglieder des Aufsichtsgremiums stimmten mit Nein. Damit wurde die gemäß Paragraf 23 Absatz MDR-Staatsvertrag notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit deutlich übertroffen.
Prof. Dr. Karola Wille, seit dem Gründungsjahr 1991 beim MDR beschäftigt, seit 1996 Juristische Direktorin des Senders und seit 2003 als Vertreterin des Intendanten tätig, tritt ihr neues Amt zum 1. November 2011 an. Sie folgt auf Prof. Dr. Udo Reiter, der nach über 20 Jahren an der Spitze des Senders zum 31. Oktober 2011 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand tritt.
Als Erster gratulierte Rundfunkratsvorsitzender Johannes Jenichen der neugewählten Intendantin des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS: "Ich bin sicher, wir haben mit der Wahl von Frau Prof. Dr. Wille eine gute Entscheidung getroffen und wünschen ihr viel Kraft und auch das nötige Quäntchen Glück für die Lösung der Aufgaben, die vor ihr und dem Sender stehen." Johannes Jenichen zeigte sich überzeugt, dass der MDR unter der Leitung von Prof. Dr. Wille an die bisherigen programmlichen Erfolge anknüpfen und sich zugleich strukturell zu einer bereichs- und medienübergreifend agierenden Sendeanstalt weiterentwickeln wird. Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Gerd Schuchardt ergänzte: "Als Aufsichtsgremien werden wir sie auf diesem Weg unterstützen, damit der MDR seinen öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag auch im digitalen Zeitalter erfüllen kann.
Amtsinhaber Prof. Dr. Udo Reiter beglückwünschte seine designierte Nachfolgerin und betonte: "Bei Ihnen, liebe Frau Professor Wille, weiß ich die Zukunft unseres Senders in den besten Händen. Ich gratuliere Ihnen herzlich und wünsche Ihnen in diesem schweren, aber auch schönen Amt viel Glück und Erfolg."
Prof. Dr. Karola Wille erklärte: "Ich freue mich über das große Vertrauen, das mir von den Gremien entgegengebracht wurde und will meine ganze Kraft in den Dienst des MDR stellen. Zuallererst werde ich den begonnenen Aufklärungsprozess entschieden vorantreiben und die richtigen Konsequenzen daraus ziehen. Dazu gehört auch eine gemeinsame Verantwortungskultur im Sender. Ich will zudem den MDR für das digitale Medienzeitalter programmlich, strukturell und finanziell zukunftsfähig machen. Deshalb werden wir auch stärker jüngeres Publikum ansprechen. Ich setze dabei auf eine kompetente neue Führungsmannschaft und eine werte- und leistungsorientierte Führung des Senders. Den starken Gremien des MDR kommt auf dem Weg in die Zukunft eine wichtige Rolle zu. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam die Herausforderungen meistern."
Horst Saage neuer Rundfunkratsvorsitzender
Turnusgemäß hat der Rundfunkrat in seiner Sitzung auch den Vorsitzenden und die beiden Stellvertreter neu gewählt. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsgremiums ist Horst Saage aus Sachsen-Anhalt (Bauernverband). Der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Cobbelsdorf e.G. war bisher erster stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. Horst Saage gehört dem Rundfunkrat seit 1997 an und steht dem Gremium nun zum dritten Mal vor.
Zur ersten stellvertretenden Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Gabriele Schade aus Thüringen (BUND) gewählt. Die an der Fachhochschule Erfurt tätige Informatikerin ist seit 1994 Mitglied des Rundfunkrates und leitet dessen Telemedienausschuss.
Neuer zweiter stellvertretender Vorsitzender des Rundfunkrates ist Johannes Jenichen aus Sachsen (Evangelische Kirche). Der Superintendent des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirks Rochlitz gehört dem obersten Aufsichtsgremium des MDR seit 2003 an und war seit 1.12.2009 dessen Vorsitzender.
Die Amtszeit des MDR-Rundfunkrates beträgt sechs Jahre. Die jetzige begann am 1.12.2009. Da der MDR eine öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt für drei Länder ist, wechselt alle zwei Jahre der Vorsitz in der Reihenfolge Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Horst Saage und seine beiden Stellvertreter treten am 7. 12.2011 ihre Ämter an.