MDR-Rundfunkrat | 29.01.2018 MDR erstellt barrierefreie Angebote zu Olympia erstmals gemeinsam für Das Erste und das ZDF

Rundfunkrat würdigt Weiterentwicklungen für Menschen mit Behinderungen / Berichte von Paralympics auch in Gebärdensprache

29. Januar 2018, 14:56 Uhr

Ein junger Mann bei der Online-Untertiteleingabe.
Bildrechte: MDR/Julia Hartmann

Hör- und sehbehinderte Menschen werden die Olympischen Winterspiele im Februar und die nachfolgenden Paralympics im März besser als je zuvor miterleben können. Die aktuelle Berichterstattung von den Winterspielen in Südkorea (9. bis 25. Februar) wird vom MDR für "Das Erste" neben Untertitelung und Live-Audiodeskription neu auch in Leichter Sprache auf der Webseite www.daserste.de zum Nachlesen angeboten. Außerdem wird der MDR zum ersten Mal die Live-Audiodeskription zu diesem Sportereignis für beide ausstrahlenden Sender, das Erste und das ZDF, zentral erstellen. Dafür wurde Ende 2017 in Leipzig eine Gruppe von ARD-Reportern in der besonderen Form der Blindenreportage geschult. Bei der Vorstellung des Konzeptes in der Sitzung des MDR-Rundfunkrates in Leipzig würdigte das Aufsichtsgremium die Weiterentwicklung der barrierefreien Angebote. Rundfunkratsvorsitzender Horst Saage: "Der MDR hat für Menschen mit Behinderungen in den zurückliegenden Jahren eine breite Palette barrierefreier Zugänge entwickelt. Gerade auch in der Zusammenarbeit mit Behindertenverbänden in seinem Sendegebiet ist dadurch ein Angebot auf hohem Niveau entstanden. Damit kommt er seiner Verantwortung nach, allen Menschen den Zugang zum gemeinsamen, freien Rundfunk zu ermöglichen".

Zusätzlich zu Untertitelung, Live-Audiodeskription und Leichter Sprache bringt auch die Berichterstattung von den Paralympics Neuerungen: Der MDR bietet die Tageszusammenfassungen aus Südkorea im Ersten für hörbehinderte Menschen erstmals mit Gebärdensprachübersetzung an. Gemeinsam mit der sächsischen Landesdolmetscherzentrale für Gebärdensprache sowie den Hochschulen Zwickau und Magdeburg fanden hierzu Weiterbildungen in der Übersetzung paralympischer Begriffe statt. Der MDR erstellt die Angebote in Gebärdensprache zu den Paralympics erstmals gemeinsam für die ARD und das ZDF.

Zur weiteren Verbesserung der Barrierefreiheit pflegt und intensiviert der MDR den regelmäßigen Austausch mit den Verbänden und anderen Interessensvertretern. Derzeit gibt es eine regionale Veranstaltungsreihe mit gehörlosen Menschen. Dabei bewertet der MDR mit Unterstützung der Zwickauer Hochschule Westsachsen gemeinsam mit der Zielgruppe die Gebärdensprach-Fassung von MDR Aktuell. Der Auftakt dieser Gespräche fand Anfang Januar in Chemnitz statt, es folgen Dresden und Leipzig. Weitere Veranstaltungen sind auch für Thüringen und Sachsen-Anhalt geplant.