MDR-Rundfunkrat | Leipzig, 21.06.2010 MDR-Rundfunkrat genehmigt Telemedienkonzepte
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02. Juli 2010, 12:33 Uhr
Der Rundfunkrat des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS (MDR) hat in seiner Sitzung am 21. Juni 2010 die Telemedienkonzepte für kika.de, KI.KA-Text, MDR-Online, MDR TEXT sowie für das ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramm FIGARINO genehmigt.
Das Gremium stellte einstimmig fest, dass die vom MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK in den Konzepten beschriebenen Angebote den Voraussetzungen des Rundfunkstaatsvertrags entsprechen und somit vom Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umfasst sind.
Zuvor hatte MDR-Intendant Prof. Udo Reiter die Telemedienkonzepte im Einvernehmen mit dem Gremium in mehreren Punkten abgeändert. So wurde die Verweildauer von Serien ohne feststehendes Ende auf drei Monate nach Ausstrahlung der jeweiligen Folge begrenzt. Außerdem sagt der Intendant zu, bei einer Überschreitung des finanziellen Aufwands um zehn Prozent dem Rundfunkrat eine Erläuterung vorzulegen, damit dieser den finanziellen Aufwand erneut prüfen kann.
Darüber hinaus hat der Rundfunkrat seine Entscheidungen mit verschiedenen Erwartungen verbunden: Über Weiterentwicklungen der Angebote ist der Rundfunkrat frühzeitig in Kenntnis zu setzen. Der multimediale Anteil von MDR-Online ist weiter auszubauen; hierüber ist dem Rundfunkrat alle zwei Jahre ein Bericht vorzulegen. Außerdem ist der Rundfunkrat jährlich über die Kosten für den Erwerb von Onlinerechten zu informieren. Zudem sollen die Angebote nach drei Jahren erneut evaluiert werden.
Das ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramm JUMP Interaktiv, für das der Rundfunkrat im letzten Jahr ebenfalls einen Drei-Stufen-Test eingeleitet hatte, wird zum 01. Juli 2010 eingestellt. Dies teilte MDR-Intendant Prof. Udo Reiter dem Rundfunkrat schriftlich mit. Vorausgegangen war eine Empfehlung des Telemedienausschusses des MDR-Rundfunkrats, das Angebot nicht fortzuführen (vgl. hierzu Pressemitteilung des Rundfunkrates vom 10. Mai 2010).
Der Vorsitzende des MDR-Rundfunkrates, Johannes Jenichen, betont: „Der Rundfunkrat hat heute eine mit großer Sorgfalt abgewogene Entscheidung getroffen, welche sowohl die Interessen der Nutzer und der Gesellschaft als auch der anderen Marktteilnehmer berücksichtigt. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die genehmigten Angebote einen positiven Beitrag zum publizistischen Wettbewerb leisten.“
Die Vorsitzende des Telemedienausschusses, Prof. Dr. Gabriele Schade: „Mit den Entscheidungen des Rundfunkrates findet heute ein sehr umfangreicher, einjähriger Prüfprozess mit fünf parallel laufenden Tests seinen Abschluss. Bei der Bewältigung des hohen Arbeitspensums waren die Erfahrungen aus den ersten freiwillig durchgeführten Drei-Stufen-Test-Verfahren des MDR, kikaninchen.de und KI.KAplus, sehr nützlich.“
Im Rahmen der Drei-Stufen-Tests hatte der Rundfunkrat zu prüfen, inwieweit die Angebote den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen, in welchem Umfang diese in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beitragen und welcher finanzielle Aufwand für die Angebote erforderlich ist. Im Laufe der Verfahren wurden Dritte um Stellungnahme gebeten und Gutachten zu den marktlichen Auswirkungen der Angebote eingeholt. Des Weiteren gaben die Gremien der Mitveranstalter des Kinderkanals eine Empfehlung zu kika.de und KI.KA-Text an den MDR-Rundfunkrat ab.
Nach dem Federführungsprinzip für ARD-ZDF-Gemeinschaftsangebote entscheidet der MDR-Rundfunkrat über die Angebote des KI.KA.
Die begründeten Entscheidungen, die marktlichen Gutachten sowie die genehmigten Telemedienkonzepte sind hier abrufbar:
MDR-Rundfunkrat genehmigt Jahresabschluss und nimmt Eckwerte für 2011 zur Kenntnis
Der Rundfunkrat des MDR hat darüber hinaus in seiner heutigen Sitzung den vom Verwaltungsrat festgestellten Jahresabschluss des MDR zum 31.12.2009 genehmigt. Des Weiteren hat der Rundfunkrat die Eckwerte für den Wirtschaftsplan 2011 sowie die Mittelfristige Finanzplanung 2009 bis 2016 zur Kenntnis genommen.