Auszeichnung Cellist Yo-Yo Ma erhält Birgit-Nilsson-Preis
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17. Mai 2022, 17:48 Uhr
Der hoch dotierte Klassikpreis erinnert an die schwedische Opernsängerin Birgit Nilsson und ist mit einem Preisgeld von einer Million US-Dollar verbunden. Damit gehört er zu einem der höchstdotierten Auszeichnungen für klassische Musik. Diesjähriger Preisträger ist der US-amerikanische Cellist Yo-Yo Ma.
Es gibt keinen Nobelpreis für Musik, aber doch vier prestigeträchtige Auszeichnungen, die zudem hoch dotiert sind: den Siemens Preis für Musik, den schwedischen Polar Musik Price, den japanischem Praemium Imperiale – und seit 2009 den Birgit Nilsson Preis.
2022 geht der Preis erstmals an einen Instrumentalisten; den amerikanischen Cellisten Yo-Yo Ma. Dies gab die Präsidentin der Birgit-Nilsson-Stiftung Susanne Rydén am 17. Mai bekannt, dem Geburtstag der berühmten Sängerin. Ort der Bekanntmachung war das Birgit-Nilsson-Museum. Es liegt auf der schwedischen Halbinsel Bjäre.
Hoch dotierte Auszeichnung
Die mit einer Million Dollar dotierte Auszeichnung wird nicht regelmäßig verliehen. Erst, wenn sich der in einer Stiftung angesiedelte Nachlass der Sängerin wieder durch Zinsen gefüllt hat, kommt es zur Verleihung. Preisträger können zum Beispiel Musikerpersönlichkeiten, eine Institution oder ein Orchester "von höchster Exzellenz" sein.
Zu den maßgeblichen Kriterien für die Auswahl gehören "höchste Musikalität, Ausdruckskraft und Interpretationskunst sowie eine herausragende Aufführungsbilanz – vorzugsweise über zwei Jahrzehnte oder mehr" und darüber hinaus "ein aktives Interesse für junge Künstler sowie humanitäres Engagement". Die Verleihung durch den schwedischen König erfolgt am 18. Oktober in Stockholm.
Bekanntgabe per Live-Stream
Yo-Yo Ma verkörpere "alle künstlerischen Eigenschaften, die Birgit Nilsson bei der Stiftung des Preises im Sinn hatte", sagte Rydén bei der Bekanntgabe im Live-Stream. "Durch seine Meisterschaft, seine Leidenschaft und seine Hingabe an die Musik hilft uns Yo-Yo Ma, eine stärkere Gesellschaft und eine bessere Zukunft zu erdenken und zu bauen."
Preisträger Yo-Yo Ma betonte in einer Videobotschaft, er wolle "einen kleinen Beitrag zum Vermächtnis eines großen musikalischen Vorbildes" leisten.
Vom Wunderkind zum Star-Cellisten
Yo-Yo Ma lebt in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts. Der Cellist zählt seit Jahrzehnten zu den berühmtesten Instrumentalisten der Welt.
1955 wird er als Sohn chinesischer Einwanderer in Paris geboren. Mit seinem achten Lebensjahr begann sein Weg als Wunderkind in den USA. Der Cellist war nicht nur im klassischen Repertoire erfolgreich, sondern erreichte auch mit interkulturellen und popkulturellen Crossover-Projekten Bekanntheit. Für seine Musik wurde Ma unter anderem mit zahlreichen Grammys ausgezeichnet, für sein Engagement unter anderem zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ernannt.
Weitere Nilsson-Preisträger
Den ersten Nilsson-Preisträger, Plácido Domingo, hatte die Sängerin noch persönlich ausgewählt. 2011 folgten Dirigent Riccardo Muti, 2014 die Wiener Philharmoniker, 2018 die schwedische Sopranistin Nina Stemme. 2019 wurde die Birgit-Nilsson-Stiftung in die "Royal Academy of Music" in Stockholm überführt.
Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | MDR KLASSIK am Morgen | 18. Mai 2022 | 08:40 Uhr