Kaffeealternative DIY: Kaffee-Ersatz aus Zichorien
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07. Oktober 2022, 12:46 Uhr
Eine Kaffeealternative ohne Koffein bietet Kaffee aus den Wurzeln der Wegwarte. Den sogenannten Zichorienkaffee oder auch "Muckefuck" genannt, können Sie mit wenig Aufwand selbst herstellen. Wir zeigen, wie es geht.
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In früheren Jahrhunderten war Kaffee aus Zichorienwurzel sehr viel üblicher als heutzutage. Viele Menschen konnten sich den teuren Bohnenkaffee nicht leisten oder er war schwierig zu bekommen. Durch die in der Pfahlwurzel enthaltenen Bitterstoffe schmeckt der Zichorien- oder Landkaffee ähnlich wie "richtiger Kaffee", ohne jedoch Koffein oder Säure zu enthalten. Deshalb gilt Zichorienkaffee als bekömmlicher und kann auch am Abend getrunken werden.
Verschiedene Arten der Wegwarte
Wer gern Zichorienkaffee trinkt, kann diesen aus den Wurzeln der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus) gewinnen. Deutlich mehr Ertrag verspricht jedoch der Anbau der Wurzelzichorie (Cichorium intybus var. sativum). Diese Kulturform der Gemeinen Wegwarte wurde extra für den Anbau als Kaffeeersatzpflanze gezüchtet.
Doch aus welcher Zichorienart auch immer: Bitte graben Sie die Pflanzen nicht in der Natur aus, sondern bauen Sie sie im eigenen Garten an. Leider nehmen die Wegwartenvorkommen tendenziell ab, in einigen Bundesländern steht die Pflanze bereits auf der Roten Liste. Zichorien sind eine sehr unkomplizierte Kultur und wachsen fast überall.
Zichorienkaffee - so geht's
Graben Sie zunächst einige Zichorienwurzeln aus. Nehmen Sie am besten junge Pflanzen im ersten Standjahr, deren Wurzeln noch zart sind. Die verholzten Wurzeln älterer Exemplare lassen sich schwerer verarbeiten und schmecken nicht so gut.
- Waschen Sie die Wurzeln nach der Ernte.
- Zerkleinern Sie sie anschließend mit einer Schere oder einem Messer in etwa ein Zentimeter große Stücke.
- Erhitzen Sie etwas Rohrzucker in einem Topf und geben Sie die geschnittenen Wurzelstücke dazu. Das gibt ein karamelliges Aroma.
- Rühren Sie die Wurzelstücke so lange im Topf, bis sie sich braun färben, sie sollten nicht anbrennen.
- Vor dem Mahlen müssen die karamellisierten Wurzelstücke gut durchtrocknen.
- Sind sie trocken, können sie mit einer Kaffeemühle gemahlen werden. Man erhält ein aromatisches, grobes Pulver.
- Das Pulver gießt man dann wie normales Kaffeepulver auf - entweder türkisch oder durch einen Filter.
Quelle: MDR Garten (dgr); Strebergärtner Oliver Richter
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Oktober 2022 | 08:30 Uhr