Im Herbst fällt viel Schnittgut im Kleingarten an: Äste von Obst- und anderen Bäumen, Zweige, Sträucher. Dieses Holz muss nicht gehäckselt oder weggebracht werden. Wir bauen daraus lieber einer Totholzhecke, auch Benjeshecke genannt. Woher der Begriff kommt, wie so eine Totholzhecke angelegt wird und wem sie alles Lebensraum bietet, darüber hat Kleingärtnerin Nadine Witt mit Julian Heiermann gesprochen. Er ist Teamleiter Naturschutz- und Umweltinformationen beim Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).
Der Ursprung der Benjeshecke geht zurück auf Feldhecken, wie sie früher in der Landwirtschaft üblich waren. Bauern stapelten ihr Schnittgut als Grenzmarkierung an den Rändern von Weide- und Ackerland. Die Brüder, Landschaftsgärtner und Naturschützer Hermann und Heinrich Benjes haben das Prinzip der Feldhecke in den 1980er-Jahren wiederentdeckt und publik gemacht.
Vorteile der Benjeshecke:
- Lebensraum für Tiere: Vögel, Igel, Frösche und andere Lebewesen
- Zaunersatz
- ökologischer Sicht- und Windschutz
- nachhaltige Entsorgung von Schnittmaterial
- kostengünstig
- geringer Pflegeaufwand
Eine Benjeshecke sollte mindestens eine Tiefe von einem halben bis einem Meter und eine Höhe von ein bis anderthalb Meter haben. Die Länge ist beliebig und richtet sich nach der Größe des Gartens.
Wichtig: grobe Äste mit dünneren Zweigen gut vermischen. Dicke und schwere Äste nach unten legen, damit die Hecke nicht kopflastig wird und umfällt. Schnittgut von Brombeeren, Brennnesseln oder Kanadischer Goldrute sollte nicht in die Benjeshecke, weil sie sich zu stark ausbreiten.