Anzucht Tomaten selber aus Samen ziehen und pikieren
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07. Februar 2023, 11:16 Uhr
Wer einen Garten voller Tomaten möchte, der zieht seine Pflanzen am besten selber vor. Wir erklären Schritt für Schritt, worauf sie bei der Aussaat und Anzucht achten sollten!
Kurz und knapp: Tomaten selber ziehen und pikieren
- Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist entscheidend
- Tomatenpflanzen brauchen viel Licht
- Bilden sie ihr drittes Blatt, ist es Zeit zu pikieren
- Investieren Sie Ihre Zeit nur in gesunde Pflanzen
- Auch für das Auspflanzen ist der richtige Zeitpunkt wichtig
Im Supermarkt gibt es meist die selben Tomaten: Rot, rund, mittelgroß oder klein als Snacktomate. Doch in der Natur gibt es Tomaten in zahlreichen weiteren Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Wer sich davon überzeugen lassen möchte, kann auf Saatgutbörsen, im Gartenfachgeschäft oder im Internet Tomatensamen kaufen und selber aufziehen. Inzwischen gibt es in der Nähe von Chemnitz sogar eine Saatgut-Bibliothek, in der man Saaten leihen und nachgezogene Saaten wieder zurück geben kann.
Tomatenpflanzen gehören allerdings zu den Diven unter den Pflanzen. Sie brauchen vor allem in der Anzucht ein wenig mehr Pflege.
Samen säen
Tomatensamen sind klein, flach und gelblich. Der Zeitpunkt für die Aussaat ist entscheidend. Es gilt jedoch, lieber etwas später anzufangen, als zu früh. Je nachdem, ob die Tomaten später ins Freiland oder in ein Gewächshaus gepflanzt werden sollen, eignet sich die Zeit von Ende Februar bis Ende März. Dann können sie in flachen Anzuchtschalen etwa 0,5 Zentimeter tief in feuchte Erde gesät werden. Dazu eignet sich zum Beispiel Anzuchterde. Manche Gärtner schwören bei der Tomatenanzucht auch auf Kompost, da Tomaten zu den Starkzehrern gehören. Am Ende ist das eine individuelle Entscheidung.
Die Beschriftung der Anzuchtschalen ist wichtig, damit Sie im Nachhinein noch nachvollziehen können, welche Sorten Ihnen am besten geschmeckt haben. Die Pflanzen sollten in den ersten Tagen und Wochen von oben gegossen werden. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Ballbrause, damit die Samen nicht wegschwimmen. Es ist wichtig, dass das Substrat feucht gehalten wird, bis die Pflanzen gesprossen sind. Haben die Pflanzen ihre Köpfe aus der Erde gestreckt fördert das Gießen von unten ein gesundes Wurzelwachstum.
Tomaten brauchen viel Licht. Eine normale Fensterbank kann dies in den Frühlingsmonaten kaum bieten. Daher eignen sich Pflanzenlampen. Etwa 14 Stunden Licht sind für die jungen Pflanzen ausreichend.
Pikieren
Haben die Tomatenpflanzen ein drittes Blatt entwickelt und kämpfen um den besten Platz an der Sonne, ist es Zeit zum Pikieren.
Dazu wird zunächst die Erde durchnässt. So lösen sich die Pflanzen leichter aus ihrem Substrat. Mit einem Stäbchen kann die Tomatenpflanze dann ganz leicht gelockert werden.
Vorsicht, Tomaten haben einen empfindlichen Stiel. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, fasst sie daher am Besten an ihren Blättern an und hebt sie so vorsichtig aus der Erde.
Nun kommt der schwierige Teil: Das Aussortieren. Die Anzucht der Tomaten ist aufwändig. Daher lohnt es sich nicht, schwache Pflanzen zu pflegen. Eine gesunde Tomatenpflanze hat in diesem Stadium weiße, gut ausgebildete Wurzeln, die Blätter sind ab dem dritten Blatt intakt und gut ausgeprägt und der Stil ist nicht zu lang oder zu dünn. Pflanzen, die bereits jetzt gestützt werden müssen, sollten also aussortiert werden.
Sind die gesunden Pflanzen gewählt, können sie tiefer als zuvor in ein neues Gefäß gesetzt werden. Die Tiefe hängt dabei von der Blattbildung ab. Die Pflanzen können bis kurz unter ihren ersten Blättern in der Erde sitzen. Auch dabei sollte wieder feuchte Erde verwendet werden. Wird die Pflanze weiterhin von unten gegossen, bildet sie an ihrem Stil neue Wurzeln und kann kräftig wachsen.
Auspflanzen
Der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen hängt vom Standort ab. Im Freiland sollte es nachts keine Fröste mehr geben. Daher gilt es generell, mindestens bis nach den Eisheiligen zu warten. Doch auch dann ist Vorsicht geboten: Ein Blick auf die Wettervorhersage ist unumgänglich. Warten Sie lieber ein paar Tage länger, sonst war die ganze Arbeit, die Sie in die Aufzucht gesteckt haben, umsonst.
In einem Gewächshaus gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie im Freiland. Auch ins Gewächshaus sollte nachts kein Frost mehr gelangen. Meist ist das etwa Mitte bis Ende April.
MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 26. Februar 2023 | 08:30 Uhr