Antworten in BildernKakteen und Sukkulenten richtig pflegen - häufige Fragen
Kakteen sind pflegeleicht. Trotzdem haben Kakteenliebhaber Sorgen mit den Pflanzen. Was hilft gegen die Spinnmilbe? Warum verholzen Kakteen? Sollten Luftwurzeln entfernt werden? Kakteen-Spezialist Ulrich Haage antwortet.
Was tun, wenn die Pflanze viele Luftwurzeln gebildet hat? Luftwurzeln sind ein Zeichen dafür, dass die Pflanze nach Feuchtigkeit sucht. Aber Luftwurzeln sind grundsätzlich kein Problem, sie müssen nicht entfernt werden. Möglich ist beispielsweise auch, die Pflanzenteile mit den Luftwurzeln als Steckling zu vermehren. Bildrechte: Rita Friedrich
Wie setzt man große Kakteen mit spitzen Dornen um, ohne sich zu verletzen? Oft helfen dicke Leder- oder Gartenhandschuhe. Auch eine Pappe kann um den Kaktus gewickelt werden. Bildrechte: Karin Hölbing
Profis arbeiten mit speziellen, flexiblen Bürsten - auch Kakteenlasso genannt. Es gibt sie in verschiedenen Größen im Fachhandel. Bildrechte: Ulrich Haage
Warum verkorken oder verholzen Kakteen? Dieses Symptom tritt häufig bei Pflegefehlern auf. Stress ist eine ganz typische Ursache. Das Gewebe der Pflanze wird fest und verfärbt sich gelb. Die Verkorkungen wird man nie wieder ganz los, aber die Pflanze regeneriert sich wieder und kann weiter wachsen. Gerade wenn Pflanzen mit Verkorkung sehr hoch wachsen, können sie gekappt werden. Die gesunde "Spitze" kann einfach in neues Substrat gesetzt werden und bildet neue Wurzeln aus. Bildrechte: MDR Garten/ Nancy Papendick
Vertrocknete, helle Triebe - sind diese Kakteen noch zu retten? Diese Kakteen sind ziemlich mitgenommen. Sie hatten Stress und in früherer Zeit wahrscheinlich auch schon gegen Spinnmilben gekämpft. Um sie zu retten, sollten sie in neues Substrat gesetzt werden. Die kranken Pflanzenteile entfernen, gesunde Pflanzenteile wieder einsetzen und neu bewurzeln lassen. Wichtig ist, die Schnittstelle etwas trocknen zu lassen. Die Schnittstelle kann in Aktivkohlepulver getaucht werden, so wird die Wunde desinfiziert und heilt besser. Links im Bild ist wahrscheinlich eine Königin der Nacht - hier eignet sich Epiphytenerde am besten. Der Säulenkaktus rechts wächst am besten in Kakteensubstrat.Bildrechte: Jens Tischer
Was hilft gegen die rote Spinnmilbe? Der Kaktus 'Chamaecereus' ist sehr anfällig gegenüber Spinnmilben. Beide Pflanzen im Bild sind befallen. Der Kaktus rechts im Bild ist nicht mehr zu retten, die Pflanzenteile sind tot und nur noch Mumien. Die kleinen Milben der roten Spinnmilbe stechen die Zellen der Kakteen an. An diesen Stellen können die Pflanzen kein Chlorophyll bilden, sie ersticken regelrecht. Bildrechte: MDR Garten/ Ulrich Thoß
Neembaumöl hilft gegen die rote Spinnmilbe. Es gibt aber ein natürliches Pflanzenschutzmittel, das gegen die roten Spinnmilben hilft: "Niem". Es wird aus dem Niembaum, der in Indien wächst, gewonnen. Sobald die Pflanze erkrankt ist, sollte sie - je nach Herstellerangabe - mit dem Öl behandelt werden. Wichtig ist, dass die Oberfläche der Pflanze zu diesem Zeitpunkt trocken ist. Ebenfalls effektiv gegen die Spinnmilbe ist, die Luftfeuchtigkeit im Sommer zu erhöhen, zum Beispiel durch Besprühen der Pflanzen. Das vertreibt die Schädlinge. Bildrechte: Daniela Dufft
Was passiert, wenn die falsche Erde verwendet wird? Kakteen brauchen ein spezielles Substrat mit einem hohen Anteil wasserspeichernder Mineralien. Ist der Anteil an Blumenerde zu groß, zieh sich der komplette Wurzelballen mit der Erde zusammen. Der Kaktus ist so gar nicht mehr in der Lage, ausreichend Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.Bildrechte: Daniela Dufft
Was tun, wenn die Aloe unten trockene, braune Blätter bekommt? Aloen können sehr alt werden, was wie bei allen Lebewesen Alterserscheinungen mit sich bringt. Die Aloe 'Striata' entwickelt dann braune Blätter. Solange die Blätter noch Saft haben, sollten sie an der Pflanze bleiben. Die trockenen, alten Blätter im unteren Bereich können vorsichtig entfernt werden. Bildrechte: MDR Garten
Was sind das für kleine Fliegen am Kaktus? Das sind oft Trauermücken, die sich auch in Kakteenerde sehr wohl fühlen. Sie gedeihen am besten, wenn es feucht und das Substrat sehr fest ist. Deswegen sollte verkrustete Erde hin und wieder aufgelockert werden. Diese Trauermücken beißen die Wurzeln der Pflanzen an und verursachen Schaden an den Pflanzen. Zeigen sich gerade im unteren Bereich der Pflanzen vertrocknete, dünne Stellen empfiehlt Ulrich Haage Stecklinge zu schneiden und diese in frisches Substrat zu setzen. So bekommen die Pflanzen eine neue Chance.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Warum blüht die 'Königin der Nacht' nicht? Die 'Königin der Nacht' ist im Regenwald zu Hause und wächst auf Bäumen. Sie braucht es recht feucht. Ganz wichtig ist die Ruhezeit im Winter. Während die meisten Kakteen im Winter bei acht bis zwölf Grad happy sind, braucht es die 'Königin der Nacht' wärmer. Sie bevorzugt eine Temperatur von zwölf bis 16 Grad Celsius. Die 'Königin der Nacht' ist eine sehr hungrige Pflanze. Damit sie gut versorgt wir, ist ein Volldünger nötig. Wächst die Pflanze allerdings zu stark, blüht sie nicht.Bildrechte: Antje Nitschmann
Was tun, wenn die Pflanze viele Luftwurzeln gebildet hat? Luftwurzeln sind ein Zeichen dafür, dass die Pflanze nach Feuchtigkeit sucht. Aber Luftwurzeln sind grundsätzlich kein Problem, sie müssen nicht entfernt werden. Möglich ist beispielsweise auch, die Pflanzenteile mit den Luftwurzeln als Steckling zu vermehren. Bildrechte: Rita Friedrich
Warum blüht mein Kaktus nicht? Viel mehr Kakteen als wir denken können Blüten entwickeln. Der häufigste Grund, dass eine schöne Blüte ausbleibt, ist die fehlende Winterruhe im Winter. Bildrechte: Jan Zenker
Warum wächst mein Kaktus wie eine Zipfelmütze? Zu der Gattung 'Chamaecereus' gehören inzwischen sehr viele verschiedene Sorten. Sie wachsen in Polsterform. Die Pflanze rechts zeigt allerdings die typischen Merkmale von Pflanzen, die zu wenig Licht bekommen – er wächst wie eine Zipfelmütze und nicht arttypisch kompakt. Der Kaktus links wächst zwar in der typischen Form, leidet aber unter der roten Spinnmilbe.Bildrechte: Daniela Dufft
Kakteen umtopfen – sollte man Gruppen zusammenlassen oder trennen? Das ist Geschmackssache. Kakteen sehen in Gruppen oft schöner aus. Wer sie lieber einzeln haben möchte, kann sie aber natürlich auch auseinandersetzen. Bildrechte: Beate-Hollenbach
Trotz gleicher Pflege lässt der eine Osterkaktus die Blätter hängen, was ist zu tun? Ein großes Problem für Kakteen sind Übertöpfe, aus denen das Wasser nicht ablaufen kann. Nasse Füße und Staunässe vertragen sie nun mal nicht. Hier hilft nur, die Kakteen aus dem Topf zu nehmen und den Ballen trocknen zu lassen.Bildrechte: Claudia Eichler
Vielen Dank an Ulrich Haage, der die vielen Zuschauerfragen beantwortet hat.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft