Insekten Helfer oder Übeltäter: Welche Fliegen im Garten nützlich und welche lästig sind
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14. Oktober 2022, 12:22 Uhr
Nervige Brummer, unappetitliche Gäste: Fliegen haben ihren Ruf weg, und einige Arten können uns tatsächlich gestohlen bleiben. Andere aber sind durchaus nützlich im und für den Garten. Eine kleine Übersicht.
Schwebfliegen
Neben Bienen sind Schwebfliegen die wichtigsten Bestäuber im Garten. Alle erwachsenen Schwebfliegen fressen Pollen und Nektar, ihre Larven aber lieben ganz unterschiedliches Futter. Manche entwickeln sich in Jauche, andere in Hummel - oder Ameisennestern. Und einige jagen Blattläuse: Etwa hundert Läuse saugt eine Larve aus, bevor sie sich schließlich verpuppt.
Igelfliege
Igelfliegen gehören zu den Raupenfliegen. Die Larven dieser Fliegen bohren sich in Eulenfalterraupen und fressen sie von innen heraus auf. Das ist für Gärtner und Landwirte eine große Hilfe, denn die Raupen des Eulenfalters hinterlassen beachtliche Schäden an Getreide und Gemüsepflanzen. Nachdem sie die Blätter der Wirtspflanze vertilgt haben, dringen sie in den Boden ein und fressen dort Knollen und Wurzeln.
Schmeißfliegen
Ihr Speiseplan ist selten appetitlich und doch haben sie ihren Nutzen. Schmeißfliegen wie etwa die Goldfliege, aber auch Fleischfliegen fressen Aas und Tierkot und helfen Gärtnern somit bei den weniger angenehmen Aufräumarbeiten zwischen Beet und Borke.
Gleichzeitig aber übertragen und verbreiten diese Zweiflügler für den Menschen gefährliche Verderbnis- und Krankheitskeime, indem sie zwischen Nahrungsquellen wie etwa abgestorbenem Gewebe und Exkrementen hin und her schwirren. Hier hilft nur, auch im Garten offene Speisen fliegensicher zu verpacken, damit die Insekten ihre Eier nicht darin ablegen können.
Essigfliegen (auch: Obst- oder Taufliegen)
Sie kennen wir aus dem Kompost und Küchenabfall. Essigfliegen, auch als Obst-, Most- oder Taufliegen bekannt, ernähren sich von gärenden Lebensmitteln im Haushalt. Auch für die Larven sind sich zersetzendes Obst und Gemüse die optimale Nahrungsquelle. So nervig die Fliegen in der Küche auch sind: Im Kompost helfen die Maden beim Verrottungsprozess.
Kirschessig- und Kirschfruchtfliege
Bleiben wir bei den auf Obst spezialisierten Schädlingen. Kirschfruchtfliegen gehen zum einen an beschädigtes Obst, zusätzlich aber legen sie ihre Eier in noch jungen Kirschen ab. Die Kirschessigfliegen suchen sich für die Eiablage dagegen reife Früchte, gerne Süßkirschen, aber auch andere Beerenfrüchte, Melonen oder Kaki. Das Schadensbild - matschiges Fruchtfleisch um den Kirschkern herum - ist bei beiden Fliegenarten ähnlich. Allerdings bohrt sich die Kirschessigfliege selbst durch harte Obstschalen und verbreitet sich zudem deutlich schneller. Die Art stammt ursprünglich aus Asien und wurde erstmals 2011 in Deutschland gesichtigt, seitdem macht sie es Gärtnern und Landwirten hierzulande schwer.
Kohlfliege
Unbeliebt bei Gemüsebauern ist auch die Kohlfliege. Ihre Larven fressen sich durch die Wurzeln von Kohlpflanzen oder Radieschen. Die kleinen braunen Miniergänge kann man beim Ernten gut erkennen. Die befallenen Pflanzen verwelken und sterben letztendlich ab. Vorbeugen können Sie mit engmaschigen Netzen sowie Mischkultur im Beet: Der starke Duft von Tomaten oder Sellerie etwa verdirbt den Larven den Appetit. Außerdem helfen eine Streuschicht aus Holzasche oder eine Mulchschicht aus Farnlaub bei der Abwehr der Lästlinge.
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Oktober 2022 | 08:30 Uhr