Gemüsegarten Tomaten: Typen und Sorten von Buschtomate bis San Marzano
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31. Juli 2024, 11:12 Uhr
Viele Tomatensorten und -typen werden im Handel angeboten. Doch was unterscheidet Cocktailtomaten von Roma- oder Fleischtomaten? Was sind Stab und Buschtomaten? Die wichtigsten Kategorien von der Wuchsform bis zur Verwendung erklärt Gärtnerin Brigitte Goss.
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Wildtomaten
Die kleinen Früchte der Wildtomaten sind etwa heidelbeergroß. Sie sind anspruchsloser und widerstandfähiger als die gezüchteten Sorten. Ihr Nährstoffbedarf ist geringer. Sie werden nicht ausgegeizt, sondern sollten einfach wachsen können. Dafür brauchen sie einen Pflanzabstand von einem Meter. Damit die Triebe nicht auf dem Boden liegen, sollten sie aufgebunden oder in einem Trichter, der aus Stützhölzern geformt wird, wachsen können. Typische Vertreter der Wildtomaten sind die 'Johannisbeertomate' oder die 'Rote Murmel'. Wildtomaten schmecken frisch vom Strauch oder komplett im Salat.
Kirschtomaten
Kirschtomaten wiegen 15 bis 20 Gramm und haben zwei bis drei Fruchtkammern. Sie eignen sich als Naschgemüse, kommen komplett in Salate, schmecken auf der Pizza oder in Bowls. Sie können kurz gegrillt oder gebraten werden und passen besonders gut zu Pasta-Gerichten. 'Black Cherry' ist eine hübsche Sorte mit langen Rispen voller dunkler, kleiner Tomaten.
Cocktailtomaten
Die kleinen Tomaten wiegen zwischen 30 und 60 Gramm pro Frucht, haben zwei bis drei Fruchtkammern und sind etwas größer als Kirschtomaten. Von den Cocktailtomaten gibt es nicht nur runde, sondern auch schmackhafte pflaumen- und birnenförmige Früchte. Sie werden häufig als Datteltomaten bezeichnet. Cocktailtomaten werden wie Kirschtomaten verwendet. Sie lassen sich außerdem sehr gut mit Frischkäse füllen.
Anbau- und Wuchstypen der Tomaten
Tomaten können nicht nur nach ihrer Größe und Verwendung, sondern auch nach ihrer Wuchsform eingeteilt werden.
Stabtomaten wachsen den ganzen Sommer in die Höhe und müssen deshalb gestützt und gebunden werden. Die Seitentriebe werden ausgegeizt. Sie lassen sich aber auch bei einem ausreichenden Abstand von mind. 50 Zentimetern mit mehreren Trieben anbauen.
Busch- bzw. Strauchtomaten entwickeln keine "Terminalknospe", die senkrecht nach oben wächst. Sie verzweigen sich schnell. Sie werden nicht ausgegeizt.
Normalerweise reifen Tomaten von oben nach und nach. Bei Rispentomaten hängen viele Früchte an einer Rispe. Sie reifen alle zum gleichen Zeitpunkt, so dass die komplette Rispe geerntet werden kann.
Salattomaten
Sie werden auch als Stabtomaten oder Hellfrucht bezeichnet. Sie wiegen unter 100 Gramm und haben drei bis fünf Fruchtkammern. Sie enthalten meist viel Flüssigkeit. Damit sind sie schlecht zum Grillen, Trocknen oder Füllen geeignet. Sie sind die perfekten Salat-Tomaten.
Fleischtomaten
Die Früchte von Fleischtomaten können 100 bis 1000 Gramm schwer werden. Sie besitzen viele Fruchtkammern und wenig Gallerte. Sie reifen spät und brauchen einen warmen Standort.
Ein spezieller Typ der Fleischtomaten ist das 'Ochsenherz'. Dies ist eine Landsorte aus dem Süden Italiens. Die herzförmige Fruchtform hat ihr diesen Namen eingebracht. Sie schmeckt am besten, wenn sie noch nicht ganz reif ist. Bei der Nachreife verliert sich nämlich die Säure, die sie so schmackhaft macht.
'Marmande' ist eine alte Sorte aus Frankreich. Ihre Fruchtform erinnert an besonders dekorative kissenartige Kürbissorten. Fleischtomaten der 'Marmande'-Typen besitzen flachrunde und wenig gerippte Früchte. Costoluto-Tomaten sind eine historische italienische Sorte. Ihre Früchte sind stark gerippt, aromatisch und saftig. Sie entfalten ihr Aroma besonders in Salaten, eignen sich aber auch für Soßen.
Fleischtomaten eignen sich für Soßen, lassen sich gut trocknen und füllen. In Scheiben geschnitten sind sie ein hervorragender Brotbelag und können gegrillt werden.
Roma-Tomaten
Sie werden auch als Eiertomaten bezeichnet. Die walzenförmigen Früchte enthalten viel Fruchtfleisch und wenig Kerne. San Marzano-Typen besitzen in der Mitte eine Taille und sehr trockenes Fruchtfleisch. Roma- und San Marzano-Tomaten haben einen niedrigen Wassergehalt. Zum Frischverzehr sind sie daher zu trocken und zu mehlig. Sie lassen sich aber hervorragend im Ganzen einkochen und bleiben dabei noch fest. Aus ihnen lässt sich sämiges Tomatenmark herstellen. Sie eignen sich vortrefflich zum Grillen und Überbacken.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. August 2024 | 08:30 Uhr