Brigitte Goss steht an einem Johannisbeer-Hochstämmchen 5 min
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Obstgehölze Johannisbeeren: Vor- und Nachteile von Hochstämmchen

09. Juli 2023, 10:32 Uhr

Beerensträucher gibt es auch als Hochstämmchen zu kaufen. Welche Vorteile, aber auch Nachteile Johannisbeeren als Hochstämmchen haben, erfahren Sie hier. Gartenfachberaterin Brigitte Goss gibt außerdem Tipps zu Pflanzung, Schnitt und Pflege von Johannisbeer-Hochstämmchen.

Vorteile von Hochstämmchen

Hochstämmchen sind platzsparend. Sie eignen sich deshalb auch für kleine Gärten oder als Topfpflanze für Balkon und Terrasse. Ein Johannisbeer-Hochstämmchen sieht besonders edel aus, wenn Blumen oder Kräuter darunter gepflanzt werden. Es kann als Gestaltungsmittel im Garten eingesetzt werden und macht sich gut im Staudenbeet. Hochstämmchen erleichtern außerdem die Ernte. Wer beispielsweise Rückenprobleme hat, kommt leichter an die Beeren heran. Es gibt Hochstämmchen in unterschiedlichen Höhen und Größen, so dass nach Geschmack und Einsatzmöglichkeit gewählt werden kann.

Johannisbeer-Hochstämmchen mit Gerüst aus Bambusstäben
Hochstämmchen erleichtern die Ernte der Johannisbeeren. Die Pflanze braucht jedoch ein Gerüst zum Stützen und Stabilisieren. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Nachteile von Hochstämmchen

Hochstämmchen bringen etwas weniger Ertrag als andere Beerensträucher. Ihre Pflege ist außerdem mit höherem Aufwand verbunden. Die natürliche Wuchsform der Johannisbeersträucher gilt als etwas robuster.

Hochstämmchen im Garten pflanzen

Johannisbeeren mögen einen warmen, halbschattigen Standort. Hochstämmchen werden angebunden an einen Pflock (zum Beispiel ein Bambusstab) verkauft. Stellen Sie sicher, dass der Stab bis in die Krone aufragt und der Pflanze genügend Halt gibt.

Hochstämmchen im Garten brauchen zusätzlich ein Gestell. Ein dreibeiniges Gerüst zum Anbinden für das Hochstämmchen kann einfach selbst gebaut werden. Dazu eignen sich Haselnuss-Stecken, Bambusstäbe oder andere kräftige Triebe, die beim Grünschnitt anfallen. Das Gestell dient dazu, dass die Beeren eine Auflage haben und die Krone nicht auseinanderbricht - vor allem wenn sie zur Erntezeit zu schwer wird. Binden Sie zum Abschluss das Gestell noch von allen Seiten am mittleren Pflock fest, um es vor Wind zu schützen.

Johannisbeer-Hochstamm
Das dreibeinige Gestell dient dazu, die Pflanze gegen Wind zu sichern. Es sorgt auch dafür, dass die Krone nicht auseinanderbricht, wenn die Beeren reif sind. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Tipp: Beerenstrauch vor der Pflanzung zusammenbinden Binden Sie die oberen Zweige des Hochstämmchens vorsichtig zusammen. So vermeiden Sie, dass Sie während der Pflanzung versehentlich etwas abbrechen.

Gartenfachberaterin Brigitte Goss empfiehlt: Geben Sie Malzdünger in das Pflanzloch, um dem Hochstämmchen einen guten Start zu ermöglichen. Malzdünger fördert demnach die Wurzelbildung. Legen Sie bei der Pflanzung außerdem einen Gießrand an. So dringt das Gießwasser besser zu den Wurzeln vor und fließt nicht seitlich ab.

Hochstämmchen schneiden - aber nicht im Sommer

Ein frisch gepflanzter Johannisbeerstrauch wird ein bis zwei Jahre nicht geschnitten. Bei Hochstämmchen gilt: Sie werden im Sommer nicht geschnitten! Denn nach der Fruchtentwicklung haben die Pflanzen keine Kraft mehr, neue Triebe zu bilden, warnt Gartenexpertin Brigitte Goss. "Diese Vorstellung hilft beim Schneiden eines Hochstamms: Auf dem Stamm sitzt ein verkleinerter Johannisbeerstrauch!", sagt sie.

Rote Johannisbeeren an einem Hochstamm-Gerüst angebunden
Hochstämmchen dürfen im Sommer nicht geschnitten werden. Warten Sie damit bis zum zeitigen Frühjahr. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Wie werden Johannisbeer-Hochstämmchen geschnitten?

Geschnitten wird am besten vor dem Austrieb im Februar und März. Dann können Sie schneiden wie bei großen Johannisbeersträuchern: Entfernen Sie alte und vertrocknete Triebe, die vier Jahre alt oder älter sind. Junge Triebe, die an der hellen Farbe zu erkennen sind, werden nicht geschnitten oder eingekürzt. Beim Schnitt sollte immer ein Stummel stehen bleiben. Aus ihm können sich neue, junge Triebe entwickeln.

Quelle: Gartenfachberaterin Brigitte Goss/MDR Garten (uka)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Juli 2023 | 08:30 Uhr