Verdickter, kahler Stängel einer Zimmerpflanze mit Blättern an den Enden
Der verholzte Stamm bildet sich erst nach einiger Zeit aus. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Springende Samen Spuckpalme: Die Zimmerpflanze pflegen und vermehren

Bot.: Euphorbia leuconeura; auch Madagaskar-Juwel, Knallpalme oder Beamtenwecker

16. Dezember 2024, 12:58 Uhr

Die Spuckpalme erinnert an eine Mini-Palme im Topf. Ausgewachsene Pflanzen schleudern ihre Samen meterweit durchs Zimmer und verbreiten sich so von allein. Die Spuckpalme, auch Madagaskar-Juwel genannt, ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch äußerst pflegeleicht.

Die Spuckpalme sticht unter den anderen Zimmerpflanzen heraus. Und das nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern auch dank ihrer Methode der Samenverbreitung: Die winzigen, schwarzen Körnchen werden aus trockenen Hülsen herausgeschleudert.

Sie können meterweit fliegen. Diese unterhaltsame Art der Vermehrung führt dazu, dass Mini-Spuckpalmen auch in anderen Töpfen sprießen. Dank ihrer Herkunft und ihres Aussehens ist sie auch unter dem Namen Madagaskar-Juwel bekannt.

Verdickter Teil einer Zimmerpflanze mit länglichen, sattgrünen Blättern 3 min
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3 min

Spuckpalmen schleudern ihre Samen meterweit, um sich zu verbreiten. Die Zimmerpflanze sieht kurios aus und ist robust. Tipps zur Pflege gibt Sukkulenten-Experte Ulrich Haage.

MDR Garten So 15.12.2024 08:30Uhr 03:12 min

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Wie sieht die Spuckpalme aus?

Ein dicker, vernarbter Stamm, daran grünes, ledriges Laub und kleine, weiße Blüten: Ausgewachsene Exemplare der Spuckpalme erinnern an echte Palmen. Sie werden bis zu 100 Zentimeter hoch.

Die Blätter wachsen oben am Stamm wie eine Art Krone. Der verdickte Stiel bildet sich allerdings erst mit den Jahren aus. Junge Spuckpalmen haben sattgrüne Blätter mit weißen Streifen.

Verdickter, kahler Stängel einer Zimmerpflanze mit Blättern an den Enden.
Spuckpalmen werden bis zu 100 Zentimeter hoch. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Die Spuckpalme pflegen

Die Spuckpalme ist eine sehr pflegeleichte Zimmerpflanze. Sie verträgt keine Staunässe, kommt aber mit Trockenheit zurecht. In ihrem verdickten Stamm speichert die Pflanze Flüssigkeit. Es ist daher besser, das Gießen mal zu vergessen, als die sukkulente Spuckpalme zu ertränken.

Denn in diesem Fall könnten die Wurzeln faulen. "Man kann bei der Pflege relativ wenig falsch machen, außer zu viel zu pflegen", sagt der Erfurter Sukkulentengärtner Ulrich Haage. Mit Schädlingen gebe es bei der Spuckpalme keine Probleme. "Euphorbien sind fast alle giftig oder zumindest stark reizend, die haben hier so einen weißen Milchsaft und wahrscheinlich hält der einfach die meisten Schädlinge ab.

Zimmerpflanzen verschiedener Größen stehen in Töpfen neben einem Haufen aus Pflanzen-Substrat
Am besten gedeihen Spuckpalmen in hochwertiger Kakteenerde. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Am besten gedeiht die Spuckpalme nach Haages Worten in hochwertiger Kakteenerde. Der hohe Anteil an mineralischen Substraten wir Lava, Blähschiefer und Bims sorgt dafür, dass Nährstoffe und Feuchtigkeit im Topf bleiben. Überschüssiges Wasser kann jedoch abfließen.

Standort für die Spuckpalme

Für die Spuckpalme ist ein heller Standort ohne direkte Sonne am besten geeignet. Im Sommer kann die wärmeliebende Pflanze an einem schattigen, geschützten Platz auf Balkon oder Terrasse stehen.

Sie verträgt allerdings weder Zugluft noch Kälte. Die exotische Zimmerpflanze stammt aus Madagaskar und schätzt daher grundsätzlich einen warmen Platz. Trockener Heizungsluft im Winter sollte sie jedoch nicht ausgesetzt sein.

Eine junge Spuckpalme (Euphorbia leuconeura) wächst in einem Topf.
Die Spuckpalme stammt aus Madagaskar und mag es daher warm. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Da die Spuckpalme zum Licht wächst, empfiehlt es sich, den Topf der Pflanze ab und an zu drehen. Sie gedeiht auch gut in Gesellschaft mit anderen Spuckpalmen und Zimmerpflanzen.

Wie lässt sich die Spuckpalme vermehren?

Spuckpalmen sorgen selbst für ihre Verbreitung. Sie schleudern ihre Samen zwei bis drei Meter weit in alle Richtungen. Die schwarzen Samengeschosse sind winzig, aber äußerst keimfreudig. Landen sie in anderen Blumentöpfen, wachsen dort nach einigen Wochen Sämlinge heran. Sind die Mini-Spuckpalmen einige Zentimeter groß geworden, können sie umgetopft werden.

Kleiner Spuckpalmen-Sämling wächst in Glastopf einer Orchidee.
Diese Mini-Spuckpalme hat sich im Topf einer Orchidee angesiedelt. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Spuckpalmen sind giftig

Die Spuckpalme gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Alle Pflanzenteile sind giftig. Bricht ein Blatt vom Stamm ab, tritt weißer Milchsaft aus, der die Haut reizen kann. Beim Umtopfen der Spuckpalme und anderen Pflegearbeiten sind daher Handschuhe empfehlenswert.

Weiße Flüssigkeit tropft aus verdicktem Stängel einer Zimmerpflanze, wo ein Blatt abgebrochen wurde.
Bricht man ein Blatt vom Stamm der Spuckpalme ab, tritt Milchsaft aus, der die Haut reizen kann. Bildrechte: MDR/Heike Mohr
Auf einen Blick: Spuckpalme
Heimat Madagaskar
Pflanzenfamilie Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Wuchs 40 bis 100 Zentimeter hoch; aufrechter Wuchs mit länglichen Blättern im oberen Bereich;
ältere Exemplare entwickeln verholzten, dicken Stamm, dessen Kanten im oberen Teil mit Borsten besetzt sind
Blüte unscheinbar, klein, weiß
Standort hell, keine direkte Sonne, vor Zugluft geschützt; nicht unter 15 Grad
Substrat durchlässig, mäßig feucht, gelegentliche Trockenheit wird vertragen
Winterhart nein
Mehrjährig ja
Besonderheiten vermehrt sich durch Selbstaussaat, in allen Teilen giftig

Quelle: MDR Garten/Kakteengärtner Ulrich Haage (uka)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 15. Dezember 2024 | 08:30 Uhr