Gartenbauingenieur Stefan Steinmetz und Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig mit einer frisch umgetopften Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia). 17 min
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Robuste Zimmerpflanze Die Glücksfeder pflegen, umtopfen und vermehren

bot. Zamioculcas zamiifolia

11. März 2024, 09:56 Uhr

Es gibt wohl kaum eine so robuste und pflegeleichte Zimmerpflanze wie die Glücksfeder. Bei uns ist das Gewächs mit den langen Wedeln eher ein Neuankömmling, wird sie doch erst seit rund 20 Jahren als Zimmerpflanze kultiviert. Tipps zum Standort, Gießen, Umtopfen und zur Vermehrung der Glücksfeder finden Sie hier.

Die Glücksfeder ist eine unkomplizierte und dekorative Zimmerpflanze, die sich auch gut für Anfänger eignet und auch an etwas dunkleren Standorten im Haus stehen kann. Wegen ihres botanischen Namens Zamioculcas zamiifolia wird sie mitunter auch ZZ-Pflanze genannt. Sie gehört zu den Aronstabgewächsen.

Der richtige Standort für Glücksfedern

Die Glücksfeder ist sehr flexibel, was das zur Verfügung stehende Licht angeht. Sie kommt sowohl mit hellen als auch mit dunkleren Standorten zurecht. Einen Platz mit direkter Sonne sollten Sie jedoch vermeiden. Trockene Heizungsluft, die für andere Zimmerpflanzen ein Problem ist, verträgt die Glücksfeder ebenfalls. Zamioculcas fühlen sich bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius wohl. Sie können darüber, sollten dauerhaft aber nicht wesentlich darunter liegen. Dieses Temperaturbedürfnis bringt die Pflanze aus ihrer ostafrikanischen Heimat mit.

Glücksfeder richtig gießen

Als Faustregel gilt: Je dunkler der Standort für die Glücksfeder, desto weniger sollten Sie gießen - und umgekehrt. Generell sollten Sie erst dann sparsam gießen, wenn das Substrat trocken ist. In der Natur ist die Glücksfeder dafür ausgelegt auch längere Trockenphasen zu überstehen. Dafür bildet sie knollenartige Speicherorgane im Wurzelbereich aus. Hingegen verträgt sie Staunässe überhaupt nicht, da beginnen ihre Wurzeln zu faulen. Sorgen Sie also stets für einen ausreichenden Wasserablauf im Topf und entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer. Gelbe Blättchen können ein Zeichen für Wurzelfäule sein.

Speicherknollen einer Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia).
In den Speicherrhizomen lagert die Glücksfeder Wasser für Notzeiten ein. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe! Die Glücksfeder ist dafür ausgelegt, auch längere Trockenphasen zu überstehen. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Glücksfeder Zamioculcas düngen

In Wachstumsphase zwischen April und September sollte die Glücksfeder gelegentlich - einmal in zwei bis vier Wochen - gedüngt werden. Dafür reicht ein handelsüblicher Zimmerpflanzendünger.

Zum Ausklappen: Achtung, die Glücksfeder ist schwach giftig!

Wie viele andere Aronstabgewächse auch ist die Glücksfeder leicht giftig. Kleinkinder und Haustiere sollten daher nicht an der Pflanze knabbern. Vergiftungserscheinungen sind Magenkrämpfe und Übelkeit, die jedoch erst beim Verzehr größerer Mengen ausgelöst werden.

Die Glücksfeder vermehren

Die Vermehrung über Blattstecklinge, die in einem Wasserglas bewurzelt werden, funktioniert, dauert aber relativ lange. Einfacher ist es, die Glücksfeder über die Teilung ihres Wurzelstocks zu vermehren, wenn man die Pflanze ohnehin umtopft. Meist lösen sich einzelne Wurzelteile voneinander ab, wenn man die Glücksfeder aus ihrem Topf herausnimmt und die alte Erde abschüttelt.

Eine große Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia) wird ausgetopft.
Die einfachste Art, die Glücksfeder zu vermehren, ist die Teilung beim Umtopfen. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Glücksfeder Zamioculcas umtopfen

Wie jede andere Zimmerpflanze auch müssen Glücksfedern ab und zu umgetopft werden. Wird die Pflanze zu dicht und wächst nicht mehr gut oder drohen die Wurzeln den Topf zu sprengen, ist es Zeit zum Umtopfen. Insbesondere ältere Exemplare bilden mit der Zeit dichte Wurzelstöcke aus. Die Gelegenheit kann man auch nutzen, um die Pflanze zu teilen. In jedem Fall sollten Sie die alte Pflanzerde so weit möglich austauschen und durch neue ersetzen. Auch faulige oder verletzte Wurzeln sollten entfernt werden. Eingetrocknete oder faulige Triebe sollte man beim Umtopfen an der Basis mit einer sauberen Pflanzschere abschneiden. Die Schnittstellen können mit einer dünnen Schicht Haushaltszimt bestrichen werden, um sie zu desinfizieren. Warten Sie nach dem Schneiden auch ein paar Tage mit dem Gießen, um Infektionen vorzubeugen.

Alte Triebe einer Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia) werden beschnitten.
Eingetrocknete oder faulige Triebe sollte man beim Umtopfen an der Basis abschneiden. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Auf einen Blick: Glücksfeder
Heimat Ostafrika
Pflanzenfamilie Aronstabgewächse (Araceae)
Wuchs aufrecht, 40 bis 100 Zentimeter
Blüte Der unscheinbare Blütenkolben entwickelt sich selten in Zimmerkultur.
Früchte sehr selten in Zimmerkultur
Standort hell bis schattig
Substrat Palmenerde oder handelsübliche Zimmerpflanzenerde, die mit Tongranulat gemischt wird
Winterhart nein
Mehrjährig ja
Besonderheiten schwach giftig

Glücksfeder-Sorten

Es gibt nur eine einzige Zamioculcas-Art und auch die Sortenauswahl ist bei der Glücksfeder noch sehr überschaubar. Neben der gängigen Variante mit dunkelgrünen Blättern gibt es noch die Sorte 'Raven', deren Blätter fast schwarz sind. Die Sorte 'Super Nova' hat ebenfalls dunklere Blätter. Bei der Sorte 'Zenzi' sind die Blätter nochmals verdickt und "fleischiger" als üblich. Auch panaschierte Varianten gibt es. Sie tragen den Namenzusatz 'Variegata'. Im Vergleich zu den anderen Sorten sind sie schwachwüchsiger und oft auch teurer.

Quellen: Stefan Steinmetz, Gartenbauingenieur aus Dresden, MDR Garten (dgr)

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 25. Februar 2024 | 08:30 Uhr